Leiterin Claudia Hettich berichtet von der Arbeit der Sozialstation / Bis zu 120 Hausbesuche pro Tag

Schiltach-Schenkenzell (ks). Claudia Hettich, Leiterin der Sozialstation, berichtete ebenfalls in der Versammlung der Sozialgemeinschaft Schiltach-Schenkenzell.

Der medizinische Dienst führte im April eine Prüfung bezüglich der Pflege- und Kundenzufriedenheit durchund erteilte die Bestnote 1,0. Im Moment betreut das Team 115 aktive Kunden und etwa 180 inklusive der Beratungsbesuche. Werktags finden 120 Hausbesuche pro Tag statt. 61 Prozent davon gehörten zur häuslichen Kranken- und Behandlungspflege. 30 Prozent seien Körperpflege und geringfügige Hauswirtschaft. Fünf Prozent betrage der Anteil der Verhinderungspflege, wenn Angehörige die Pflege selbst nicht durchführen können. Die Zahl der kurzfristigen und der Wundversorgung nähme zu. Auch zuhause steige der Grad der Pflegebedürftigkeit an.

Fortbildungen wurden und werden intern wie extern durchgeführt. Im Mai stellte die Sozialstation die Kommunikation auf Smartphones trotz Bedenken problemlos um. Monatlich finden Austausch und interne Fortbildungen statt. Als Prognose kündigte Claudia Hettich an, dass der Betreuungsaufwand steigen werde. Alle Pflegebedürftigen hätten ab 2015 Anspruch auf Betreuungsleistungen.

Der Gesprächskreis für Angehörige von Menschen mit Demenz habe anfangs noch stattgefunden. Aufgrund von Heimeinzug oder Tod seien aber Leute weggeblieben, so dass man die Gruppe nicht mehr aufrecht erhalten konnte. Doch ein neuer Anlauf ist geplant. "Hier bedarf es einer Initialveranstaltung. Etwa einem Vortrag, damit man die Öffentlichkeit groß informieren kann", wünschte sich Hettich. Der Sturz-Präventionskurs habe trotz Werbung keine Nachfrage gefunden. Die Kassen würden dabei den Großteil der Kosten übernehmen. Mehrere Einsätze hatte die Hospizgruppe. Teils handelten es sich allerdings nicht um eine Sterbebegleitung, sondern es waren Gespräche in Krisenzeiten und der Trauerbewältigung. Der Gesprächskreis für Trauernde wird ab Dezember eine Pause einlegen. Der Umbau war angekündigt, habe sich aber verzögert. Der Bauantrag sei genehmigt, die Fertigstellung werde im Februar erwartet. Danach plant die Sozialstation einen Tag der offenen Tür, eventuell in Zusammenarbeit mit dem Treffpunkt.

Claudia Hettich ist außerdem in Arbeitskreisen des Landkreises und des Bezirks Südbaden aktiv sowie im Kreisseniorenrat. "Es ist immer interessant zu sehen, wie andere Gemeinden arbeiten", verriet die Leiterin. Schiltach sei gut gerüstet.

Eine Lücke bestehe noch im Bereich Nachbarschaftshilfe zum Einkaufen oder Fensterputzen. Hier liefen Gespräche mit der evangelischen Kirchengemeinde, in welcher Form man betagten Menschen eine solche Dienstleistung anbieten kann.