Weckt Interesse: die Bibelausstellung in Schiltach. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung eröffnet / Exponate mit teils kurioser Geschichte

Von Christoph Ziechaus

Schiltach. Eine ganze Ausstellung über ein einziges Buch ist im Museum am Markt in Schiltach unter dem Titel "Die Bibel – besondere Ausgaben" zu sehen.

Es sei das weltweit meist gedruckte Werk, verwies Stadtarchivar Andreas Morgenstern auf 29 Millionen Bibeln, die allein im Jahr 2013 in verschiedenen Ausgaben hergestellt worden seien. In 484 Sprachen seien Bibeln erschienen, und in christlichen Ländern gebe es fast in jedem Haushalt eine Ausgabe. Im Stadtarchiv gebe es eine Luther-Bibel von 1729, deren Fund den Anlass gab für die Ausstellung. So sei die Idee entstanden, Bibeln aus den Haushalten in Schiltach im Museum zu zeigen.

Das Ergebnis eines Aufrufs grenzte "fast an ein Wunder", so viele private Bibeln wurden als Leihgaben angeboten. Die sieben Vitrinen im obersten Stockwerk des Museums seien prall gefüllt mit den unterschiedlichsten Ausgaben, selbst die beiden Pfarrer in Schiltach stellten ihre Arbeitsbücher zur Verfügung.

Neben dem ältesten Buch über "das große Leben Christi" von 1702 liegt die größte "Biblia" des Verlags Cotta aus Tübingen von 1729 mit großer Schrift und Zeichnungen. Mit einer alten, offensichtlich viel genutzten Bibel zahlte ein Schreiner aus Seelbach 1968 seine Schulden bei einem Maler im Städtle. Eine Bäuerin schrieb um 1814 in feiner Schrift ein biblisches Tagebuch über Lesungen aus den Gottesdiensten. Manche Bibeln werden als Familienbesitz über Generationen vererbt. Mit Kinder- und Traubibeln könne man einen Bogen schlagen vom Gestern ins Heute. Bei den verschiedenen Ausgaben und Übersetzungen zeige sich das große Feld bei den Interpretationen und Auslegungen. So konnte auch Bürgermeister Thomas Haas einen Vers zitieren, der Gemeinderäte zu mehr Respekt gegenüber dem Bürgermeister aufforderte.

u Die Ausstellung dauert bis zum 6. Januar.