Klaus Grimm und seine Gattin Linda Tsardakas-Grimm beim "Sagenhaften Nachmittag" im Schiltacher Treffpunkt. Foto: Rombach Foto: Schwarzwälder-Bote

Klaus Grimm bereitet Senioren einen "sagenhaften" Nachmittag im Schiltacher Treffpunkt

Von Rolf Rombach Schiltach. 60 Personen, meist Senioren, waren am Mittwoch in die Schiltacher Bürgerbegegnungsstätte "Treffpunkt" gekommen und erlebten in der Kaffeestube buchstäblich einen "sagenhaften" Nachmittag.Der Geograf Klaus Grimm trug eine Vielzahl von Sagen aus dem Kinzig-, Schiltach- und Wolftal und dem Schwarzwald vor. Es waren Geschichten, die in Schiltach und Lehengericht sowie in der näheren und weiteren Umgebung spielten.

Grimm fing seine begeisterten Zuhörer mit seiner freien Erzählkunst und mit dem Lesen schriftlich festgehaltener Sagengeschichten. Er traf auf große Aufnahmebereitschaft. Mit schlitzohrigem Humor stellte er guten Kontakt zum Auditorium her, das gespannt zuhörte, aber auch schmunzeln konnte und auf keinen Fall mit zustimmendem Beifall sparte.

Langen Applaus erhielt auch Linda Tsardakas-Grimm, die Frau des Referenten, die Vortrag und Lesung ihres Mannes mit einfühlsamer und treffender Gitarrenmusik begleitete und das "Sagenhafte" des Nachmittags stilvoll verstärkte.

Klaus Grimm erläuterte zunächst die Entstehung von Sagen und ihre wesentlichen Merkmale, machte die schier unerschöpfliche Anzahl von Sagengeschichten im Schwarzwald, aber auch in und bei Schiltach deutlich, und erläuterte die vielfältigen Situationen und Geschehnisse, die zur Entstehung von Sagen führen konnten. Er hatte in seinem schier unerschöpflichen Repertoire Erzählungen von Kobolden, Geistern, Elfen, Gnomen und Erdmännchen, zeigte unheimliche, aber auch hilfreiche Begegnungen mit ihnen auf und wies auf die menschlichen Sehnsüchte nach Reichtum hin, auf Hilferufe in Notlagen und auf verborgene Schätze, die noch zu heben seien. "Sagen haben ihre Faszination bis heute nicht verloren und geben Einblick in die Seele einer Landschaft", sagte Grimm.

Vom Kegelriss in Schenkenzell über den Silberschatz im Reichenbächle bis zum wandelnden Flößergeist entlang der Kinzig beim Hohenstein, dem Holzdieb bei Schapbach bis zu den Elfen des Mummelsees und in vielen weiteren Beispielen machte er mit dem heimatlichen Sagenschatz bekannt und auch ein gutes Stück vertraut. Der Nachmittag war die erste Veranstaltung des Schiltacher Arbeitskreises "Offene Seniorenarbeit" im neuen Jahr. Die städtische Sachbearbeiterin Sarah Schwenk, die in der Betreuung des Arbeitskreises die Nachfolge der in den Ruhestand verabschiedeten Sigrid Wein angetreten hatte, hatte hier mit der Begrüßung der Besucher und Mitwirkenden ihr Debüt. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Senioren und allen Beteiligten", sagte sie optimistisch.