Scheidender Stadtkämmerer: Schon 2014 sieht es mit den Schiltacher Finanzen nicht mehr ganz so gut aus

Von Stephan Wegner

Schiltach. Die Jahresrechnung (2013) "mit dem besten Ergebnis in 39 Jahren" seiner Amtszeit stellte Kämmerer Gerhard Daniels jüngst dem Schiltacher Gemeinderat vor.

"Trotz großer Investitionen stehen wir gut da, haben noch einiges auf der hohen Kante", bestätigte auch Bürgermeister Thomas Haas. Schon die Abrechnung des Jahres 2014 falle "nicht mehr ganz so gut" aus, wusste der scheidende Stadtkämmerer.

Das Jahr 2013 war geprägt von einem hohen Gewerbesteueraufkommen von 18 Millionen Euro. Schiltach liege damit weit an der Spitze im Landkreis, dafür habe die Stadt Einrichtungen, die andere Gemeinden nicht haben. Zudem müsse auch für die kommenden Jahre Vorsorge getroffen werden. Das Haushaltsvolumen sei auf 17 Millionen geplant gewesen, jetzt seien es wegen der Gewerbesteuer 27 Millionen geworden.

In der Ratssitzung ging Gerhard Daniels letztmals in seiner Dienstzeit auf die größeren Veränderungen ein, die hier teilweise aufgeführt werden:

So stiegen die Ausgaben für die Feuerwehr um über 14 000 Euro wegen zusätzlicher Einsätze. Durch einen höheren Holzeinschlag sei der Ertrag um 19 000 Euro im Holzverkauf angestiegen. Um 47 000 Euro niedriger ausgefallen sind auch die Personalkosten, da Stellen nicht besetzt gewesen seien und die Lohnerhöhung geringer ausgefallen sei als eingeplant.

Die Bauhofkosten seien etwas höher, da eine Mauer selbst gebaut und nicht extern vergeben worden sei..

Da die Kindergärten auch schon über 25 Jahre in Betrieb seien, seien die Zuweisungen an die Kindergartenträger um 53 000 Euro gestiegen, dafür mussten beim Freibad 47 000 Euro weniger für die Instandhaltung ausgegeben werden, weil eine größere Maßnahme günstiger war als veranschlagt.

140 000 Euro mehr ausgegeben habe die Stadt Schiltach 2013 für die Wegeunterhaltung, beim Winterdienst hätten 28 000 Euro eingespart werden können. Bei der Tourismuswerbung, so Daniels, seien aufgrund der Abrechnung Flößerpfad durch die Stadt Schiltach zwar Mehrausgaben von 14 000 Euro verbucht, dafür habe es an anderer Seite aber Ersätze von den Nachbargemeinden dafür gegeben. Ein dicker Brocken ist die mit 1,7 Millionen Euro höhere Gewerbesteuerumlage, die die Stadt wegen ihrer hohen Steuerkraft zahlen muss.

Dennoch konnten Darlehen zurückgezahlt werden, um Zinsen zu sparen (Daniels: weil wir nichts für Festgeldanlagen bekommen) und die Stadtwerke erhielten ein Darlehen über 690 000 Euro.

Die Gemeinderäte und der Bürgermeister sagten Daniels Dank für den "unverständlichen Zahlenwust", den keiner oder nur wenige verstünden, und genehmigten einstimmig die vorgelegte Jahresrechnung.