Stadt Schiltach zeigt ab Mittwoch Sonderausstellung über Inflation und Notgeld

Schiltach. Alle waren plötzlich Millionäre, aber sie konnten sich nicht viel dafür kaufen: Eine Sonderausstellung über Inflationsgeld zeigt die Stadt Schiltach im Museum am Markt.

"Millionenrausch. Inflationsgeld aus Schiltach und der Region" lautet der Titel der Schau, die am Mittwoch, 3. Oktober, eröffnet wird. Sie beleuchtet das Leben der Menschen während der Inflationsjahre 1914 bis 1923 hier vor Ort. Ergänzt werden die originalen Geldscheine durch Wegmarken der Entwicklung. Die Folgen des Ersten Weltkriegs spürten die Menschen viele Jahre, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Die Staatsfinanzen waren ruiniert. Der Wert der Mark fiel immer weiter. Doch auch fehlendes Vertrauen in die neue Weimarer Demokratie trug zum Sturz der Währung bei.

Die seit Kriegsbeginn Fahrt aufnehmende Inflation führte 1923 dazu, dass die Preise selbst für Alltagsgüter in Millionen und schließlich Milliarden explodierten. Während der Hochphase der Inflation 1923 produzierten 132 Druckereien im Auftrag der Reichsbank Geld. Dennoch waren zahlreiche Gemeinden zum Druck von eigenem Geld gezwungen, so auch Schiltach gemeinsam mit seinen Nachbarn im Kinzigtal. In der Gestaltung griff das Geld auf bedeutende Aspekte der eigenen Ortsgeschichte zurück. Präsentiert werden in der Ausstellung etwa 100 verschiedene Notgeldscheine aus dem Kinzigtal, aus Gemeinden der Region Schwarzwald und Geld der Badischen und Württembergischen Notenbanken und der Reichsbank.

Am Donnerstag, 2. Oktober, gibt es um 19 Uhr eine Einführung von Andreas Morgenstern im Foyer des Schiltacher Rathauses.

Die Ausstellung öffnet am Freitag, 3. Oktober, und wird bis zum 6. Januar 2015 zu sehen sein. Der Eintritt ist frei.