Schöne Tradition: die Prozession am Luitgard-Fest durch das Witticher Tal. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Prozession durch das Tal zu Ehren der einstigen Äbtissin

Schenkenzell-Wittchen. Luitgard-Fest feiert Wittichen morgen, Sonntag.

Das Fest zu Ehren der Heiligen Luitgard beginnt um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Klosterkirche. Um 14.30 Uhr folgt eine feierliche Andacht mit anschließener Prosession durch das Witticher Tal. Mitwirkende sind der Musikverein Schenkenzell, die Fahnen- und Trachtenträger, Pilger und Wallfahrer. Die Beginenschwester Luitgard gründete 1324 eine Klause mit 33 Schwestern. Später wurde die Klause als Kloster anerkannt und erhielt die Ordensregel der Heiligen Klara. Luitgard zeigte große Liebe zu den Mitmenschen und war oft so freigiebig, dass sie selbst Hunger litt. Sie stand 25 Jahre als Äbtissin dem Kloster Wittichen vor und verstarb am 16.Oktober 1347.

Die Überlieferung berichtet von vielen Wundertaten an ihrem Grab. Das wohl größte Wunder geschah im Grab selbst. Als man den Sarg im Jahre 1629 öffnete, fand man das Gehirn der seligen Luitgard noch vollkommen frisch und unversehrt. Seither pilgern viele Gläubige nach Wittichen, um sich im Gebet Kraft und Trost zu erbitten. Während der Säkularisation 1803 wurde das Kloster aufgelöst und der Besitz der fürstenbergischen Standesherrschaft übergeben. Heute ist die Kirche im Besitz der Kirchengemeinde und ein Schmuckstück im Oberen Kinzigtal.