Glück im Unglück: die eingestürzte Decke. Die Gäste schluckten Staub, aber keinem ist was passiert. Foto: Ziechaus/Schmidtke

Sanierung des Martinshofs soll bald beginnen. Matthias Schmider: Glück im Unglück. Es geht weiter.

Schenkenzell-Kaltbrunn - Nach dem Einsturz der Decke im Gastraum bleibt der »Martinshof« in Kaltbrunn bis auf weiteres geschlossen. Die Betreiberfamilie ist froh, dass der Fall glimpflich abgelaufen ist. Die Sanierungsarbeiten sollen baldmöglichst beginnen.

Am Montag saß der Familie Schmider der Schreck noch in den Gliedern. »Gottseidank gab es keine Verletzten. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen«, so Matthias Schmider. Die Ereignisse beschreibt er als »Glück im Unglück«: Als die Kassettendecke nachgegeben habe, hätten alle Gäste das Haus über die beiden Fluchtwege verlassen, diszipliniert.

Unter anderem hatten die »Dorfbätscher« gerade ihre Versammlung vorbereitet. »Sie haben souverän reagiert und die Ruhe bewahrt, Respekt«, so Schmider. Anschließend seien die Gäste und Wirte zurückgekehrt, um sich zu vergewissern, dass es keine Verschütteten gab. »Alle Anwesenden konnten das Haus selbstständig verlassen.«

Indessen haben die ersten Arbeiten zum Aufräumen und zum Wiederaufbau begonnen. Gestern hätten sich ein Statiker und der Vertreter der Versicherung das Gebäude angeschaut. Gute Nachricht: Der Schaden sei alleine an der Decke entstanden. Die Statik des Gebäudes sei stabil und sicher. Vermutungen, der Einsturz der Decke sei Folge der jüngsten Umbauarbeiten, seien falsch. Keinen Zweifel lässt Matthias Schmider daran, dass es mit dem »Martinshof« weitergeht, und das schon bald. Handwerksbetriebe stünden parat, die Bauarbeiten sollen beginnen, sobald die Versicherung dafür grünes Licht gebe.

Für die nächsten Wochen war das Traditionsgasthaus gut ausgebucht. Für das kommende Wochenende sind alle Veranstaltungen abgesagt. Die Termine am übernächsten Wochenende seien auf jeden Fall noch »mit Fragezeichen versehen«. Teils würden Feiern über Catering an anderen Orten bedient. Wie lange das Gasthaus geschlossen ist, vermag der Sohn der Betreiber im Moment noch nicht zu sagen. Lieber bleibe das Haus ein paar Tage länger zu, wenn dadurch gewährleiste sei, dass »alles tipptopp sauber und 100-prozentig sicher« ist. »Das hat absoluten Vorrang«, so Schmider, »wir wollen auf jeden Fall weiterkämpfen und die erfolgreiche Geschichte des Gasthauses fortführen, wie in alten Zeiten.«

Wie berichtet, brach die Decke des rund 190 Jahre alten Hauses am Samstag kurz nach 19 Uhr ein. Rund 20 Gäste sollen im Gebäude gewesen sein. Das Unglück hatten sich durch ein Knarzen angekündigt. Die Polizei schätzt den Schaden auf 25 000 Euro.