Sanierung der Kapelle St. Georg kommt gut voran / Eigeninitiative spart Gemeinde Geld

Von Lothar Herzog

Schenkenzell-Kaltbrunn. Die Sanierung der Kapelle St. Georg auf dem Kaltbrunner Roßberg schreitet zügig voran. Erneut berichtete Bürgermeister Thomas Schenk in der Ratssitzung über die erfolgten Arbeitseinsätze an dem kleinen Kirchlein in der vorigen Woche, die Kaltbrunns Ortsvorsteher Gerhard Schmieder organisierte.

Nachdem die neue Eindeckung des Daches durch die örtliche Firma Holzbau Cupaiolo sich in der Endphase befinde und die Außenputzarbeiten an ein Alpirsbacher Unternehmen vergeben worden seien, konzentriere sich die Eigenleistung auf das Innere der Kapelle. Die neue Bestuhlung werde dann noch einmal eine größere Investition verursachen. Er hoffe, dass die Sanierung in der bisherigen Intensität weitergehe.

Bisher hätten die "Dorfheiligen", eine engagierte Gruppe von ehrenamtlichen Helfern aus Kaltbrunn und Wittichen, die meisten Arbeitseinsätze geleistet. Er habe deshalb nichts dagegen, wenn auch noch andere Freiwillige Eigenleistung einbrächten, so Schenk. Nur auf diese Weise könne man die Kosten im Rahmen halten.

Wie Schmider ergänzte, sei die Entfernung des alten Sandsteinbelags eine schweißtreibende Angelegenheit gewesen. Jetzt müsse der Innenputz abgeschlagen werden, damit das Mauerwerk trocknen könne. Erst dann werde ein neuer Putz aufgetragen und gestrichen. Auch Fenster und Eingangstüre müssten noch ausgetauscht werden, schilderte der Ortsvorsteher.

Das im Jahre 1275 erstmals urkundlich erwähnte Kirchlein im Barockstil, das 1547 abgerissen und 1577 neu erbaut wurde, ist im Besitz des Adelshauses Fürstenberg. Weil der Eigentümer die Sanierungskosten nicht allein tragen will, sagten die Gemeinde und die Friedwald GmbH, Betreiber des Friedwalds in unmittelbarer Nähe, finanzielle Unterstützung zu. Auch Bürger aus der Gemeinde haben Geld- und Sachwerte gespendet.

Zur Finanzierung der künftigen Pflege und Unterhaltung haben sich Kommune und Adelshaus entschlossen, eine Bürgerstiftung zu gründen. Die Verträge sollen in Kürze unterschrieben werden. Wenn die Sanierung der Kapelle fertig ist, sind Bestattungsfeiern des Friedwalds geplant. Bis zu 100 Personen haben darin Platz. 2004 wurde in dem sakralen Kleinod zuletzt eine Hubertusmesse abgehalten. Der idyllische "Flecken" liegt auf dem 760 Meter hohen Roßberg, etwa sieben Kilometer von Kaltbrunn und 13 Kilometer von Schenkenzell entfernt.