Der Spielplatz hat einen direkten Bezug zur Geschichte von Schenkenzell. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Kinderspielplatz in der Dorfmitte wächst von Tag zu Tag / 123 000 Euro investiert

Seit ein paar Tagen "wächst" der Spielplatz auf der Festwiese in der Dorfmitte von Schenkenzell – vor allem zur Begeisterung der Kinder.

Schenkenzell. Beeindruckend und vor allem anziehend wirken die aufgestellten Spielgeräte wie Schaukeln, Bergwerks-Kletterturm mit Rutsche, wuchtige Felsbrocken und ein Matschbereich. Großartig kommt es an, dass der Spielplatz einen direkten Bezug zu Schenkenzell und explizit Kaltbrunn hat, denn die Historie des Bergbaus und Kobolde wurden in die Planung mit einbezogen.

Hinter dem Projekt steht Landschaftsarchitektin Ilse Siegmund aus Schömberg (Zollernalb), die schon manchen Spielplatz kreierte. Siegmund informierte sich über die Geschichte Schenkenzells und stieß so auf den Bergbau, bei dem unter anderem Kobalt gewonnen wurde. Aus Kobalt wurde der Kobold, eine Figur aus Märchen und Sagen, die Kinder fasziniert. Erfrischen kann man sich nicht nur in der Reinerzau, auch ein Bachlauf schlängelt sich schlicht, aber wirkungsvoll durch das Gelände. Matschbereich wurde angelegt, der bereits ausgiebig ausprobiert wird. "Wasser ist für Kinder immer anziehend. Mit einer Pumpe wird das Wasser aus dem Bach in den Spielbereich geleitet und läuft wieder zurück", erklärte Siegmund auf Nachfrage.

Nach Belieben kann auch geklettert werden. Große Felsbrocken laden dazu ein, auf denen wurden bereits kleine "Kobolde" aus Schenkenzell und der Umgebung gesichtet. Als Schattenspender sollen noch Bäume und Hecken gesetzt werden. Die Kalkulation für den Spielbereich lag bei 100 000 Euro, wobei das Land das Projekt mit 60 Prozent für Städtebauförderung bezuschusste.

Tatsächlich investiert wurden über 123 000 Euro – was in der Bevölkerung mehrheitlich positiv befürwortet wird. "Die Investition ist absolut sinnvoll, da sie den Kinder zu Gute kommt – schließlich sind sie unser größtes Gut in der Gesellschaft", erklärte eine Mutter. Die Planungen für die Gestaltung des Geländes dauerten mehrere Jahre an. Mit dem ersten Bauabschnitt entstanden die Gartenanlage, Wege und der Pavillon, laut Bürgermeister Thomas Schenk für rund 132 000 Euro. Im zweiten Part wurde jetzt die Spielanlage umgesetzt. Mit einem dritten Bauabschnitt könnte der Uferbereich der Reinerzau renaturiert und ökologisch aufgewertet werden. Bürgermeister Schenk wird das nicht mehr entscheiden, da er sich für die neue Amtsperiode nicht mehr zur Wahl stellt.Angedacht ist auch eine Brücke zwischen Festwiese und Sparkasse/Sonne.