Erlebnis Alpenüberquerung geht Zuhörern unter die Haut

Referent Harald im Spring betrat mit Wanderstöcken samt Rucksack und Zelt auf dem Rücken den Raum. Auf Nachfrage konnte sich fast die Hälfte der Gäste vorstellen, auch einmal für mehrere Wochen wandern zu gehen. "Leben Sie Ihre Träume, solange es geht, und warten Sie nicht auf morgen", sagte im Spring. Denn "Leben gibt es nur im Hier und Jetzt."

Die als Europäischer Fernwanderweg E 5 gut markierte Alpenüberquerung vom Bodensee zum Gardasee bewältigten Falk Schrade und Harald im Spring diesen Sommer in knapp vier Wochen: 500 Kilometer, 40 000 Höhenmeter sowie 18 Gipfel lagen auf ihrem oft steinigen Weg. "Wir wollten möglichst frei und unabhängig von Hüttenunterkünften sein", erklärte Harald im Spring das Rucksackgewicht von bis zu 20 Kilo inklusive Wurfzelt und mindestens drei Liter Trinkwasser pro Person.

Zahlreiche Fragen aus dem Publikum beantwortete er mit Tipps zur erforderlichen Ausrüstung und mentalen Grundeinstellung. Sein Bildervortrag aus 480 Fotos und wenigen Filmen gab den Blick frei auf beeindruckende Naturlandschaften, denkwürdige Ereignisse und bereichernde Begegnungen. Einige Fotos von Info-Tafeln wurden von Ehefrau Birgit Goerner vorgelesen, und auch auf dem Weg liegende Sagen blieben nicht unerwähnt. "Es ist nicht leicht, vier Wochen in zwei Stunden zu vermitteln," entschuldigte sich Harald im Spring nach fast drei Stunden – bevor er eine "kleine Zugabe" ankündigte: eine Video-Dokumentation über die 5300 Jahre alte Gletschermumie "Ötzi", vor 24 Jahren entdeckt, heißt es in einer Pressemitteilung. Als die letzten Gäste nach 23 Uhr das Schenkhaus verließen, waren sich viele einig: Lebendiger könne eine Fernwanderung kaum vermittelt werden. Der Erlebnisbericht gehe "unter die Haut", und doch sei im Schenkhaus selten so viel gelacht worden. Aufgrund des großen Interesses soll der Vortrag im Schenkhaus am 24. Oktober um 19.30 Uhr wiederholt werden.