Sanierung kostet nach erster Schätzung 175 000 Euro / Müssen Anlieger zahlen?

Von Lothar Herzog

Schenkenzell. Die Sanierung des Pfarrbergwegs in Schenkenzell wird aufwendig und teuer. Eine erste Kostenschätzung liegt bei rund 175 000 Euro. Der Gemeinderat ist sich einig, die Ausbauplanung voranzutreiben.

Die dringend anstehende Sanierung des Pfarrbergwegs war in diesem Jahr schon wiederholt Thema im Gemeinderat. Die stellenweise nur 2,80 Meter schmale Straße hat nicht nur einige größere schadhafte Stellen. Sie bricht hangseitig ab und die in diesem Bereich gegenüberliegende Friedhofsmauer behindert das Fahren zusätzlich. Inzwischen wird nach Auskunft einzelner Gemeinderäte die Zufahrt zum Friedhofsparkplatz von älteren ängstlichen Bürgern gemieden, weil dies nicht mehr ganz ungefährlich ist. Nach einer Vorort-Besichtigung im Juni dieses Jahres entschied sich das Ratsgremium, aufgrund der fehlenden Haushaltsmittel die Sanierung ins nächste Jahr zu verschieben. Gleichzeitig wurde das Ingenieurbüro Zink mit einer Ausbauplanung beauftragt.

Einen ersten Entwurf stellte Planer Dietmar Ribar in der Sitzung des Gemeinderats vor. Demzufolge beträgt die Länge der Ausbaustrecke circa 120 Meter. Die Friedhofsmauer stelle ein großes Hindernis dar, weshalb das Müllfahrzeug nicht problemlos den Kurvenbereich passieren könne. Je nachdem, ob die Straße auf drei Meter oder 3,20 Meter verbreitet werde, rage die hierfür erforderliche Stützmauer zwischen 0,70 Meter und 0,90 Meter aus dem Gelände heraus. Die Stützmauer könne entweder in Ortbeton mit 28-tägiger Trocknungszeit oder mit Granitsteinen hergestellt werden. Letztere Variante würde die Bauzeit wesentlich verkürzen, benötige aber für die vorgeschriebene Absturzsicherung in Form einer Leitplanke einen Mauergurt von 0,30 Metern Breite. Aus diesem Grund schieden L-Steine aus. Während der Bauzeit müsste den Anliegern abends eine Zufahrt zu ihren Häusern gewährt werden, was wiederum mit Kosten verbunden sei, schilderte der Experte. Bürgermeister Thomas Schenk ergänzte, das Ingenieurbüro sei bis jetzt bei rund 160000 Euro gelandet. Da die Straße bislang keine Entwässerung habe, müssten mit weiteren 15000 Euro gerechnet werden. Im Winter bestehe dann noch das Problem, wohin der Schnee beim Räumen soll, räumte der Bürgermeister ein.

Die Anfrage von Ratsmitglied Werner Kaufmann, ob auf die Anlieger Kosten zukämen, konnte Bürgermeister Schenk nicht auf die Schnelle beantworten. Es gebe einen Bebauungsplan, der allerdings nur bis zur Höhe des Friedhofs reiche. Der Rest der Straße befände sich im Außenbereich. Um eine konkrete Auskunft darüber zu geben, müsse erst noch konkret recherchiert werden, bat der Bürgermeister um Verständnis. Rätin Brigitte Sum unterstrich die Wichtigkeit der Straßenbaumaßnahme. Sie müsse aber sowohl für die Gemeinde als auch für die Anlieger bezahlbar sein. Mit Letzteren könne man sich sicherlich einigen, während der Bauphase auf anderer Strecke zu den Häusern zu gelangen, schlug Sum vor. Kollege Kurt Armbruster drängte ebenfalls auf einen raschen Ausbau. Seiner Meinung nach müsste der Pfarrbergweg eigentlich schon jetzt gesperrt werden. Einstimmig sprachen sich die Räte für die Verfeinerung des Planungsentwurfs aus, dem dann auch eine Kostenberechnung zugrunde liegen soll.