Für den Gemeindewald Schenkenzell steht ab dem nächsten Jahr eine neue Forsteinrichtungsperiode an, die dann wieder zehn Jahre gilt. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Schenkenzell befasst sich mit Entwicklung bis 2025 / Einklang von Ökonomie und Ökologie als Ziel

Von Lothar Herzog

Schenkenzell. Mehr Tannen, Douglasien und Laubbäume, weniger Fichten. So soll der Schenkenzeller Gemeindewald verändert werden. Trotz Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten wird sich am jährlichen Hiebsatz nicht viel ändern.

Nach Auskunft von Bürgermeister Thomas Schenk tritt ab dem kommenden Jahr eine neue zehnjährige Forsteinrichtungsperiode in Kraft. Diese werde durch die Forstdirektion Freiburg mit einem Forsteinrichtungswerk dargestellt. Die Planung lege fest, in welchen Zeiträumen bestimmte Waldbestände durchforstet und Holz geerntet werden sollen. Ebenso werde die jährliche Einschlagsmenge für einen Zeitraum von zehn Jahren festgelegt.

Für den Forsteinrichter sei es wichtig, die Vorstellungen des Waldbesitzers zu kennen. Aus diesem Grund habe es im vorigen Jahr mit dem Forstamt eine Begehung gegeben, bei der der aktuelle Waldzustand, die verschiedenen Waldflächen und einzelne Probleme erörtert worden seien. Nun müsse eine Bestandsanalyse gemacht werden. Natürlich wolle die Kommune auch weiterhin Geld mit dem Gemeindewald verdienen, bekräftigte der Bürgermeister.

Gerd Stahl vom Forstamt Rottweil sagte in der Sitzung des Gemeinderats, es werde an dem angeknüpft, was bei der Begehung besprochen worden sei. Die Aufgabe des Forstamts sei es nun, herauszufinden, an welchen Stellschrauben gedreht werden müssten. Nach bisherigem Kenntnisstand werde sich wohl gar nicht so viel ändern. Der Tannen-, Douglasien- und Laubbaumanteil solle weiter erhöht und die Fichte zurückgedrängt werden.

Neu im Forsteinrichtungswerk 2016 bis 2025 seien Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Da der Gemeindewald PEFC-zertifiziert sei, müssten Alt-, Totholz- und Höhlenbäume zum Schutz der biologischen Vielfalt und für den Specht stehen gelassen werden. Ebenso müsse bei der Waldbewirtschaftung besondere Rücksicht genommen werden. Der Nutzungsverzicht der Waldbesitzer sei dabei gering. Ziele des Waldeigentümers seien, den Vorrat zu halten und stabile Wälder aufzubauen, ebenso der Verzicht auf Insektizide. Der Verbiss solle auf einem tolerierbaren Maß gehalten werden.

Revierförster Ulrich Wieland berichtete von einem Aktionsplan Auerhuhn, der noch mindestens bis 2018 dauere. Der sei zwar für die einzelnen Waldbesitzer nicht verpflichtend. Dennoch sei es sinnvoll, für das bedrohte Auerwild etwas zu tun. Hier böte sich die Fläche auf der Allmendhöhe an, die von Sturm "Lothar" ohnehin stark betroffen war. Eine kleine Biotopvernetzung wäre hier möglich, wofür es Ökopunkte geben könne. Der Theisenkopf sei einer der wenigen Durchgangsverbindungen zwischen Nord- und Südschwarzwald und soll als Brückenkopf für das Auerwild bestehen bleiben, betonte Wieland. Ergebnisse des neuen Werkes wollen Stahl und Wieland in der zweiten Jahreshälfte dem Gemeinderat vorstellen, der dann den Hiebsatz beschließen muss.