Kathrin Kilguß hofft, dass es nicht zum Bürgerentscheid kommen muss. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Grundschule: Bürgervereinigung setzt auf Umdenken des Gemeinderats

Von Stephan Wegner

Schenkenzell. Die Unterschriften zum Bürgerbegehren sind eingereicht, die Gemeindeverwaltung wird sie jetzt prüfen. Insgeheim hofft Kathrin Kilguß von der Bürgervereinigung für den Erhalt der Grundschule in Schenkenzell, dass es gar nicht zu einer Abstimmung kommen muss.

Ihre Hoffnung ist, dass der Gemeinderat angesichts 475 Schenkenzeller Bürgern – und das ist rund ein Drittel der Stimmberechtigten – die genau das Gegenteil von dem wollen, was das gewählte Gremium beschlossen hat, seinen Beschluss noch einmal überdenkt und korrigiert. Damit bliebe auch der Gemeindeverwaltung das aufwendige Prozedere einer Abstimmung, die noch vor den Sommerferien erfolgen soll, erspart.

Es wäre übrigens das erste Bürgerbegehren in der Geschichte Schenkenzells, wie Bürgermeister Thomas Schenk sagt. Rechtlich könnten sich Bürgermeister und Gemeinderat mit dem Begehren ja Zeit lassen, zwei Monate Prüfung ab Einreichungstermin und dann weitere vier Monate bis zur Entscheidung, dann wäre es zumindest Oktober. Doch das will Thomas Schenk nicht. "Dies bringt uns in der Sache nicht weiter", ist die Ansicht des Bürgermeisters. Hinzu kommt, dass die Entscheidung des Volks – mindestens 20 Prozent müssen zur Wahl gehen und von denen die Hälfte für das Begehren stimmen – für drei Jahre bindend ist. Hinzu müsse man ein weiteres Jahr rechnen, bis dann eine Umsetzung für eine Schulschließung möglich sei, so dass weitere vier Jahre ins Land gingen. Dabei wisse heute keiner, wie sich die zukünftigen Eltern entscheiden würden – und ob die Ganztagesgrundschule an der Schiltacher Gemarkungsgrenze zu Schenkenzell, die allerdings ab dem nächsten Schuljahr auch jeder Schenkenzeller Schüler besuchen kann, nicht immer mehr Kinder abzieht, weil deren Eltern darauf angewiesen sind.

Dass der Gemeinderat seinen Beschluss tatsächlich revidieren wird, ist aber eher unwahrscheinlich. Denn in Schenkenzell hoffen Befürworter der gemeinsamen Lösung mit Schiltach noch darauf, dass nicht alle diejenigen, die die Frage "Sind Sie für den Erhalt der Grundschule Schenkenzell als eigenständige Schule im Ort?" bejaht und die Liste unterschrieben haben, auch so abstimmen.