Das äußere Erscheinungsbild der Grundschule soll erhalten bleiben. Foto: Fritsch

Die Sanierung der Altburger Grundschule kostet rund 4,7 Millionen Euro. Kinder werden auf dem Wimberg unterrichtet.

Die Grundschule Altburg „treibt uns schon lange um“, sagt Volker Goedel, Hochbauamtsleiter bei der Stadt Calw. Was er damit meint? Das historische Gebäude ist seit Jahren sanierungsbedürftig. Und dass etwas gemacht werden muss, längst beschlossene Sache. Doch jetzt wird es konkret. Der Bau- und Umweltausschuss ist sich einig, dass der Baubeschluss gefasst werden soll.

Was kostet die Generalsanierung?

Ein Teil der notwendigen Maßnahmen, nämlich eine außen am Gebäude angebrachte Fluchttreppe sowie weitere Brandschutz-Ertüchtigungen, wurden – weil wirklich dringend – bereits in den vergangenen beiden Jahren realisiert. Vom ursprünglich angedachten Budget wurden dafür bereits rund 375 000 Euro ausgegeben. Ursprünglich waren für die gesamte Sanierung Kosten in Höhe von rund 4,25 Millionen Euro kalkuliert. Doch weil die Baukosten bekanntlich steigen und weniger Fördermittel als gedacht bewilligt wurden (344 000 Euro) schätzt die Stadt die Gesamkosten auf 4,7 Millionen Euro. Eine Steigerung von rund 21 Prozent, wie es in der Vorlage heißt. Was aber dem Durchschnitt an Preissteigerungen bei aktuellen Vorhaben entspricht, wie Goedel betonte.

Doch was wird für dieses Geld überhaupt gemacht?

Darüber gab Architektin Ines Grübel von „PIA Architekten“, die übrigens selbst in Altburg zur Grundschule gegangen ist, Aufschluss. Die größte Schwierigkeit sei bei der Planung die Fassade gewesen. Schier zahllose Gespräche mit dem Amt für Denkmalschutz seien notwendig gewesen, um zwecks der Dämmung auf einen grünen Zweig zu kommen. Schlussendlich habe man sich aber für eine Außendämmung entschieden, so Grübel. Das Dach wird im Zuge der Arbeiten abgedeckt, auch hier die Dämmung erneuert und anschließend wieder neu eingedeckt. Zudem werden die Fenster erneuert (außer auf einer Seite, auf der das bereits geschehen ist), die Sanitäranlagen überholt, einige morsche Dachbalken ausgetauscht und die Haustechnik auf den neuesten Stand gebracht. Im Dachgeschoss, wo derzeit die Verwaltung untergebracht ist, sollen „ordentliche“ Büroräume geschaffen werden – heißt: der Bereich werde laut Grübel entkernt und geöffnet. Das Lehrerzimmer soll indes im Großen und Ganzen so bleiben wie es ist. Nur in neu, versteht sich. Die Toiletten im Erdgeschoss werden barrierefrei gestaltet. Damit ist das komplette Stockwerk barrierefrei. Dabei wird es aber auch bleiben, erläuterte Grübel. Zwar war eine Zeit lang ein Aufzug im Gespräch, den man an das außen angebrachte Treppenhaus hätte anbauen können, doch das sei teuer und aufwendig. Und am Ende des Tages wären die anderen Stockwerke trotzdem nicht vollständig barrierefrei. Daher wurde die Idee mit dem Aufzug verworfen.

Der Anbau an die Grundschule wird mit einer Gastherme geheizt, der sanierte Altbau mit einer Wärmepumpe. In den Klassenzimmern werden Deckenlüftungsgeräte eingebaut, an den Fenstern zusätzlich Heizdecken, um das entstehende „Delta“ abzudecken, wie es in der Vorlage steht. In den Büros werden klassische Heizkörper eingebaut. Das Heizthema, es sei ein langwieriges gewesen, meinte Grübel. „Das Denkmalamt hat uns alles verboten.“

Wie reagierte das Gremium auf die Pläne?

Die Räte zeigten sich von den Plänen angetan, wenngleich es, wie Jürgen Ott (Gemeinsam für Calw) bemerkte, „unheimlich viel Geld ist“, was da investiert werde. „Aber es ist notwendig.“ Dieter Kömpf, der in Vertretung von Oberbürgermeister Florian Kling die Sitzung leitete, setzte zu einem flammenden Appell für eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach an.

Goedels Einwand, man sei derzeit in Gesprächen mit der „Schwarzwald Power“ und es sei nicht sicher, ob das wirtschaftlich sei, wischte er beiseite. „Wir machen’s einfach“, so Kömpf. Das wiederum begeisterte Irmhild Mannsfeld (Neue Liste Calw), die ihren Ratskollegen offenbar bisher nie so begeistert beim Thema Fotovoltaik erlebt hatte. Zudem lobte sie den Entwurf des Architekturbüros. Vor allem durch die neuen Fenster „bekommt das Gebäude ein neues Gesicht und das ist toll“.

Und was passiert mit den Schülern währenddessen?

Die kommen unterdessen auf dem Wimberg unter. Auf dem Schulgelände oder irgendwo anders im Ort Container aufzustellen sei schlicht nicht möglich, betonte Goedel. Doch auf dem Wimberger Schulgelände gibt es Platz. Die rund 100 Altburger Grundschüler werden im Gebäude B der Grund- und Werkrealschule unterkommen. Im Gebäude A ist der neue Kindergarten, in D ist die Wimberger Grundschule beheimatet. C – das älteste der Gebäude – war einst die Hauptschule. Vor dem Gebäude B werden Container mit Sanitäranlagen aufgestellt, kündigt Goedel an. Das ist deshalb notwendig, weil es im Gebäude selbst keine gibt. Die der Grundschule Wimberg seien zum einen zu weit weg, zum anderen nicht ausreichend für die Anzahl an Schülern.

Damit alle während der Sanierungszeit, die 18 Monate dauern soll, sicher in den anderen Teilort kommen, soll ein Shuttle-Bus die Kinder in Altburg abholen und zum Wimberg bringen und von dort abholen. Derzeit sei man dazu in Abstimmung mit dem Landratsamt, so Karl-Michael Ebinger von der Abteilung Bildung.