Aufbauarbeiten in Nepal: Nach dem Erdbeben im April gründen Wilfried Geißler (oben) und Frank Widmaier einen Förderverein für das Land. Foto: Schwarzwälder-Bote

Wilfried Geißler und Frank Widmaier aus Rottweil gründen einen neuen Verein / Aktionen sind bereits geplant

Von Dunja Smaoui

Rottweil. Sie gehen gerne wandern, sie haben eine Schwäche für Nepal und sie haben vor allem eins im Kopf: dem Land nach dem verheerenden Erdbeben beim Wiederaufbau zu helfen. Am Montag werden Wilfried Geißler und Frank Widmaier daher einen Verein für Nepal gründen.

Frank Widmaier und Wilfried Geißler kennen sich seit Jahren. Zusammen gehen sie auf Trekkingtouren mit dem Deutschen Alpenverein (DAV). "Wir waren auch schon gemeinsam in Nepal", erzählt Geißler. Ein Land, das ihn von Anfang an fasziniert habe. "Was man dort an Dankbarkeit und Ehrlichkeit erlebt, kann man nicht beschreiben", sagt der 68-Jährige. 2008 war er zum ersten Mal in dem südasiatischen Land, 2013 das zweite Mal.

Frank Widmaier hingegen zieht es seit 15 Jahren regelmäßig nach Nepal. Er sei oft dort gewesen, vor allem zum Wandern. Meistens seien sie in der Gruppe für vier Wochen in den Bergen des Landes unterwegs. "Dort gibt es eine große Gastfreundschaft", schwärmt Geißler. "Bei jedem Aufenthalt haben uns die Menschen toll aufgenommen und uns sehr viel gegeben."

Als dann im April die Nachricht kam, dass es in Nepal ein schweres Erdbeben gegeben hatte, waren die beiden Männer erschüttert. "Uns war schon sofort am nächsten Tag klar, dass wir helfen müssen", erzählt Wilfried Geißler mit Nachdruck in der Stimme. Immer wieder denkt er an die Menschen, die er vor Ort kennengelernt hat. "Das Erdbeben hat uns persönlich getroffen." Also setzten sie sich zusammen und überlegten. "Eins war uns von Anfang an klar", sagt Geißler: "Wir wollen ein langfristiges Konzept."

Durch ihre Trekkingtouren haben die zwei Männer bereits Kontakte zu drei verschiedenen Organisationen vor Ort knüpfen können: "Nepalhilfe Beilngris", "WIR helfen Nepal – Amberg-Sulzbach" und "Eine-Welt-Kreis St. Nikolaus Wolbeck". Nun wollen sie Spenden sammeln und diese den Organisationen zukommen lassen – mit einem eigenen Förderverein.

"Spenden für Nepal" soll am Montag, 6. Juli, offiziell im K5 in Rottweil ins Leben gerufen werden. "Die Spenden, die wir einnehmen, fließen dann zu 100 Prozent in die drei Hilfsorganisationen vor Ort", versichert Geißler. Beiden Männern liegt sehr am Herzen, dass das Geld genau dort ankommt, wo es gebraucht wird.

Neben der Doppelspitze wird Werner Voss Kassierer des Vereins sein, Inga Adam Schriftführerin. Zudem gibt es bisher noch drei Beisitzer. "Wir haben aber schon einige Mitgliedsanträge auf dem Schreibtisch liegen", sagt Geißler. Aus den Beiträgen sollen Aktionen finanziert werden, mit denen sie die Bevölkerung sensibilisieren und motivieren wollen. Der Mitgliedsbeitrag liegt bei 15 Euro im Jahr.

Aktuell haben Widmaier und Geißler schon einiges konkret geplant. "Wir werden einen Stand am Kaufland an der Saline haben", sagt Geißler. Des Weiteren wollen sie auf dem Wochenmarkt in Rottweil präsent sein und eigene Veranstaltungen organisieren. "Es steckt viel Arbeit dahinter", sagt Wilfried Geißler. Seine Augen blitzen auf. "Doch das wollen wir für die Menschen machen. Da lassen wir uns nicht unterkriegen." u  Weitere Informationen gibt es unter www.spenden-fuer-nepal.de.