Gesamtgruppentreffen mit den Referenten Guiseppe Palilla, Ruth Gronmayer und Gerhard Winkler Foto: Frei Foto: Schwarzwälder-Bote

Frühjahrstreffen: Aktionen der Selbsthilfegruppen im Landkreis Rottweil

Über Förderungen von Projekten der gesundheitsbezogenen Selbsthilfegruppen und über die Vorbereitung der Patienten auf Arztgespräche informierten Fachleute. Außerdem stellten sich die neuen Behindertenbeauftragten vor.

Kreis Rottweil. Zum gemeinsamen Frühjahrstreffen der im Landkreis Rottweil agierenden Selbsthilfegruppen hatte die Koordinierungsstelle der Selbsthilfe in den Sitzungssaal des Landratsamts Rottweil eingeladen. Als Referent sprach Guiseppe Palilla, Leiter der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen bei der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Die Arbeit von gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen werde durch die gesetzlichen Krankenkassen in Baden-Württemberg unterstützt. Für die regelmäßige Selbsthilfearbeit einer Gruppe könne diese pro Kalenderjahr einen Antrag auf Pauschalförderung stellen. Besondere Vorhaben, die nicht regelmäßig stattfinden, können von den Krankenkassen als Projekte gefördert werden. Guiseppe Palilla stellte das Antragsprozedere zur Bewilligung der Fördergelder vor, verteilte die aktuellen Antragsunterlagen und beantwortete viele spezielle Fragen rund um die Selbsthilfeförderung.

Im Anschluss stand die Vorstellung der neuen Behindertenbeauftragten des Landkreises und der Stadt Rottweil auf dem Programm. Seit Oktober 2015 ist Gerhard Winkler, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Dunningen, ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter des Landkreises. Er ist zuständig für den Landkreis außer der Stadt Rottweil. Aus seiner 30-jährigen Amtszeit als Bürgermeister verfügt er über ein großes Netzwerk und sehr viele Kontakte, die ihm für seine neuen Aufgaben nützlich sind.

"Ich möchte gerne erfahren, wo Sie der Schuh drückt, wo Sie Hilfe benötigen", wandte sich Gerhard Winkler an die Selbsthilfevertreter. Kontaktdaten sind: Telefon 0741/24 42 50 oder E-Mail: behindertenbeauftragter@ lrarw.de.

Die Stadt Rottweil hat auf freiwilliger Basis mit Ruth Gronmayer eine eigene ehrenamtliche Behindertenbeauftragte. Sie hat Sozialarbeit studiert und betonte in ihrer Vorstellung, dass sie Ansprechpartnerin sein möchte in allen Fragen, die Menschen mit Behinderung betreffen. Sie hält monatliche Sprechstunden im Kapuziner ab. Kontaktdaten sind: Telefon 0741/34 87 70 54 oder E-Mail: behindertenbeauftragte@ rottweil.de.

Parken für Gehbehinderte

Seitens der Selbsthilfevertreter wurden die nicht behindertengerechten Haltestellen im Öffentlichen Personennahverkehr bemängelt und auf nicht rollstuhlgerechte Gehwegsbeläge hingewiesen. Es wurde der Wunsch geäußert, neben Rollstuhlparkplätzen vermehrt Parkplätze für Gehbehinderte zu installieren.

Der Arbeitskreis Selbsthilfenetzwerk des Landkreises organisiert einmal jährlich eine Fortbildungsveranstaltung für Selbsthilfegruppenleiter und lud zur "Kokos: Patientenschulung für Kommunikationskompetenzen in Arztgesprächen" ein.

Andrea Schöpf vom Institut für Qualitätsmanagement und Sozialmedizin am Universitätsklinikum Freiburg zeigte den Teilnehmern mit Beispielen auf, wie wichtig Kommunikationskompetenzen von Patienten in Arztgesprächen seien. Ziel der Schulung war es, die Gruppenleiter anhand von Rollenspielen und eines ausführlichen Manuskripts zu befähigen, das Erlernte als Multiplikatoren an die Selbsthilfegruppenmitglieder weiterzugeben.

Einmal jährlich bieten die Selbsthilfegruppen der Bevölkerung einen Gesundheitsvortrag an. Am Samstag, 12. November, wird Ingrid Glas vom Landesapothekerverband Baden-Württemberg zum Thema "Wechselwirkungen von Medikamenten/Rabattverträge und Generika" im Kapuziner in Rottweil referieren.

Das nächste Gesamtgruppentreffen der Selbsthilfeverbände findet am 3. November 2016 im Landratsamt statt. Es stehen Wahlen an.