Ein wunder Punkt in der Stadt: leer stehende Geschäfte. Hier will der Wirtschaftsförderer verstärkt ansetzen. Foto: Otto

Wunde Punkte in der Innenstadt sollen verschwinden. Jahresbericht zeigt: Standort ist durchaus gefragt.

Rottweil - Auch wenn der Wirtschaftsförderer der Stadt, André Lomsky, ein weites Feld zu beackern hat: Auf der Innenstadt, deren Belebung und Bewerbung, liegt ein besonderer Fokus. Das wurde bei der Präsentation seines Jahresberichts im Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss gestern Abend deutlich. Die drängenden Fragen: Wie können Leerstände behoben werden? Wie wird die historische Innenstadt noch attraktiver für Besucher? Und letztlich: Wie schafft Lomsky das eigentlich alles?

Diese Frage stellte Peter Schellenberg (FWV) dem "Einzelkämpfer" angesichts der Fülle seiner Aufgaben. Seit eineinhalb Jahren ist Lomsky im Amt und gab nun einen Überblick über die Aktivitäten und Entwicklungen 2012. Noch immer ist er dabei, die rund 600 Unternehmen kennenzulernen, er berät bei Existenzgründungen, betreibt Standortmarketing und Bestandspflege, ist weit vernetzt, auf Messen und bei Firmen präsent, hat 49 Anfragen nach Immobilien oder Grundstücken betreut, die starter-Messe erfolgreich vorangetrieben und das Schweiz Jahr mit auf den Weg gebracht.

"In engem Kontakt mit dem GHV", so Lomsky, ist die Innenstadtförderung stetiges Thema. Hier soll 2013 verstärkt angesetzt werden. Der Wirtschaftsförderer will das "Leerstandsmanagement" erweitern, das heißt: Um die Chancen zu erhöhen, leer stehende Geschäfte – laut Walter Stegmann (FWV) ein "wunder Punkt" in der Stadt" – wieder mit Leben zu füllen, sollen alle relevanten Akteure wie Eigentümer, Immobilienmakler und Dienststellen der Stadt miteinander verknüpft werden. Dabei geht es nicht nur darum, den Bestand zu füllen, vielmehr müssten auch Möglichkeiten aufgezeigt werden, freie Flächen "marktgerecht" zu modernisieren. "Der Standort Rottweil ist attraktiv und wird nachgefragt", betonte Lomsky, man brauche aber "adäquate Flächen". Größere Filialisten, die für Belebung in der Stadt sorgen würden, verlangen Barrierefreiheit und ausgedehntere Räume – eine Herausforderung im denkmalgeschützten Rottweiler Stadtkern. Auf Walter Stegmanns Frage nach weiteren konkreten Ansätzen im Innenstadtbereich verriet Lomsky außerdem, dass sich an der Hochbrücktorstraße etwas tun wird. Im Bereich des Kapellenturms soll das SchweizJahr einen Kubus erhalten, der in Kooperation mit Unternehmen errichtet wird und vielfältig genutzt werden kann. Darüber hinaus soll das "Erlebnis historische Innenstadt " in den Fokus gerückt werden.

"Strategisches Handeln", so Oberbürgermeister Ralf Broß, sei künftig angesagt. Dazu beitragen soll nicht zuletzt die Entwicklung eines neuen Leitbildes, das eine, so Lomsky, "klare Vision" vom Wirtschaftsstandort Rottweil aufzeigen wird.