Bürgermeister Werner Guhl zeigt Integrationsministerin Bilkay Öney, wer sich vor ihr schon ins Goldene Buch der Stadt Rottweil eingetragen hat. Foto: Nädele Foto: Schwarzwälder-Bote

Integrationsministerin Öney zu Besuch

Von Patrick Nädele

Rottweil. Der Gedanken- und Ideenaustausch stand gestern im Vordergrund beim Besuch der Landesintegrationsministerin Bilkay Öney (SPD) in Rottweil. Eine Besichtigung des Omsdorfer Hangs mit dem Programm "Soziale Stadt" oder ein Blick in den Kindergarten Hegneberg, wo mehr als 85 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund haben? Neues erwartet sich die Ministerin dabei nicht, also bleibt sie lieber im Alten Ratssaal und spricht mit Menschen, die ihr über das weite Feld der Integration in Rottweil berichten können.

Bürgermeister Werner Guhl nutzt die Gelegenheit, um um die Unterstützung der Ministerin zu werben bei seinem Bestreben, die Ganztagsbetreuung ins Schulgesetz schreiben zu lassen. Bildung sei für die Integration der wohl wichtigste Baustein, sah er Öney nicken und hörte dann auch Zustimmung – wenn denn das pädagogische Konzept stimme.

Zwar mit leeren Händen respektive Kassen, aber nicht wunschlos kam Öney nach Rottweil. Unterstützung hätte sie von den Kommunen gerne bei der Elternbildung, und eine bessere Vernetzung mit den Nachbargemeinden regte die Ministerin an. "In Zukunft wird es nicht mehr Geld geben, sondern weniger", kündigte Öney an, dass Synergieeffekte notwendig würden.

Mit Blick auf die aktuelle Lage in der Welt sagte Öney, dass die Zahl der Asylbewerber sicher zunehmen werde. Sie schäfte dabei den Blick für die Lebensbedingungen in den Unterkünften. Sieben Quadratmeter müssten pro Flüchtling zur Verfügung stehen, so der Plan der Landesregierung. Erster Landesbeamter Hermann Kopp und Volker Weber vom Kreissozialamt berichteten von 198 Menschen, die hier untergebracht seien. Für September seien 25 weitere angekündigt