Bekannter Volkskundler referiert am 21. März in der Zimmerner "Arche"
Zimmern o. R. Werner Mezger ist im Kulturprogramm der "Arche" mittlerweile etabliert. Am Montag, 21. März, referiert Mezger ab 20 Uhr in der "Arche" über den Heimatbegriff.
Heimat – den einen scheint das Wort selbstverständlich, anderen bereitet es eher Unbehagen, wieder anderen gilt es als antiquiert, kleinbürgerlich, "tümelnd" und überholt. Globalisierung hingegen ist ein unbestrittenes Kultwort der Moderne geworden und fungiert inzwischen geradezu als Signum unserer Epoche. Eben hier setzt der Vortrag an, indem er aus der Sicht der Kulturwissenschaft sowohl den Globalisierungsprozess als auch verschiedene Facetten des Heimatbegriffs zu beleuchten versucht.
Dabei geht es um die zentrale Frage, welche Rolle Heimat für die Identität der gegenwärtig rasanter denn je sich verändernden Welt spielt, heißt es in der Ankündigung.
Hat Heimat angesichts der Umbrüche des 21. Jahrhunderts, die mit Schlagworten wie Akzeleration, Migration, Medienrevolution und eben Globalisierung beschrieben werden, überhaupt noch eine ernstzunehmende Bedeutung?
Werden unter der Etikette "Heimat" und mit Veranstaltungen wie etwa den Heimattagen Baden-Württemberg nicht einfach nur Ideale von gestern in ritualisierte Formen gegossen? Ist Heimat bloß verklärte Vergangenheit oder hat sie in der Globalkultur von heute noch – ja vielleicht sogar gerade wieder – Zukunft?
Die Fragen, die gestellt werden müssen, reichen aber noch wesentlich weiter. Zu bedenken ist nämlich auch: Wie verändert sich unsere Wahrnehmung von geographischen Räumen und damit zugleich unser Verständnis von Heimat und Welt im Zeitalter völlig neuer Orientierungsmöglichkeiten, nämlich der Navigation mit GPS, der Nutzung von virtuellen Globen wie Google Earth, der digitalen Darstellbarkeit jeder Wohnadresse mit Street View? Endgültige Antworten hierauf kann derzeit noch niemand geben. Ziel des Vortrags ist es vielmehr, Denkanstöße zu liefern und ein neues Problembewusstsein zu vermitteln.
