Die polnische Forstdelegation auf der Schenkenburgbrücke, einer nach historischem Vorbild aus heimischen Weißtannenholz gebauten Übergang. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder-Bote

Exkursion durchs Land führt 25 Mitglieder des polnischen Forstvereins auch in den Landkreis Rottweil

Kreis Rottweil. Seit 30 Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen dem Deutschen Forstverein und der Polnischen Forstgesellschaft. Die forstliche und landschaftliche Vielfalt Baden-Württembergs stieß beim jüngsten Treffen auf großes Interesse.

Nach Stationen in der Rheinebene, dem Kaiserstuhl, dem Nordschwarzwald und der Bodenseeregion machten die Forstleute einen Halt im Landkreis Rottweil, der aufgrund seines hohen Anteils an Weißtannen in Forstkreisen auch als "Weißtannenlandkreis" gilt.

Erstes Ziel im Landkreis war der Gemeindewald in Dunningen, wo die Delegation, begleitet von Forstpräsident Meinrad Joos aus Freiburg, sowie dem Präsidenten des Baden-Württembergischen Forstvereins, Ulrich Kienzler, von Landrat Wolf-Rüdiger Michel und Bürgermeister Stephan Kröger begrüßt wurde.

Im Anschluss erläuterte Forstamtsleiter Uwe Sperlich anschaulich, wie durch regelmäßige, großflächige und maßvolle Nutzungen unter Mithilfe der Jägerschaft über einen Zeitraum von fast 30 Jahren die vorhandenen großen Flächen mit jungen Weißtannen aus natürlicher Ansamung entstanden sind. Sperlich regte mit seinen Ausführungen einen lebhaften Austausch über die waldbauliche Behandlung der Weißtanne an.

Die Schenkenbergbrücke am Radweg zwischen Epfendorf und Altoberndorf war dann Anlaufstelle als Beispiel für die heimische Holzverwendung. Sie wurde anhand einer historischen Vorlage in modernem Design aus Weißtannenholz erbaut. Aufgrund der Toleranz gegenüber wechselnden Luftfeuchtigkeiten wurde auch schon früher speziell im Brückenbau am Oberen Neckar gerne Weißtannenholz verwendet.

Fortgesetzt wurde die Exkursion in Oberndorf a.N. mit einem Empfang durch Bürgermeister Hermann Acker und einer Führung durch die Klosterkirche und das Heimat- und Waffenmuseum im Schwedenbau. Mit vielen Eindrücken aus dem Kreis Rottweil wurden die Exkursionsteilnehmer von Landrat . Michel und Forstamtsleiter Sperlich verabschiedet. Dies auch mit dem besonderen Hinweis auf die völkerverständigende Wirkung einer solchen internationalen Begegnung. "Der Wald ist ein so vielfältiges Aufgabenfeld, dass es sich immer lohnt, einen Gedankenaustausch über Staaten- und Sprachgrenzen hinweg zu betreiben", sagte der Landrat beim Abschied.