Wie der Rottweiler Wasserturm nach seinem Verkauf auch genutzt werden wird – der Ferienzauber soll davon nicht beeinträchtigt werden. Foto: Schnekenburger

Gemeinderat entscheidet Ende April über Verkauf des Wasserturms. Klaren Favoriten gibt es schon.

Rottweil - Am 26. April geht es in der Sitzung des Gemeinderats um den Verkauf des Wasserturms. "Eine Lösung zeichnet sich ab", berichtete Oberbürgermeister Ralf Broß gestern aus der nicht öffentlichen Beratung dazu im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss.

Nachdem die Energieversorgung Rottweil (ENRW) den Wasserturm außer Betrieb genommen hat, geht es um die Frage: Wie könnte das Bauwerk, das die Rottweiler Stadtsilhouette prägt, weiter genutzt werden? Insgesamt neun Interessenten haben sich dazu Ideen einfallen lassen und ihre Konzepte dem Gemeinderat präsentiert.

Absage im Juni für Sailer & Sailer

Von den neun Bewerbern, die sich mit ihren Projekten um den Kauf des Wasserturms bemühten, sind mittlerweile noch zwei verblieben. Bekannt ist, dass das Rottweiler Büro Sailer & Sailer Immobilienmanagement ihre Vision vom "Wasserturm 2.0" ausgearbeitet hat. Doch: Bereits im Juni hätten sie von der ENRW die Mitteilung bekommen, dass sich der Gemeinderat dagegen entschieden habe, den für das Vorhaben erforderlichen Flächennutzungs- oder Bebauungsplan aufzustellen, beantwortet Norman Sailer gestern eine entsprechende Nachfrage.

Aus den Konzepten hätten sich im Rat verschiedene Fragen ergeben, erklärt Broß – zur Verträglichkeit der geplanten Nutzung mit dem Umfeld, zu den Stellplätzen, zur Erschließung, der Zufahrt, den Auswirkungen auf die Wohnbebauung in der Nachbarschaft, aber auch zu Flucht- und Rettungswegen sowie weiteren Brandschutzthemen. "Und wichtig ist uns natürlich auch, dass der Ferienzauber weiterhin gesichert ist", betont der Oberbürgermeister. Sprich: Die neue Nutzung muss es ermöglichen, dass das Sommerfestival unterm Wasserturm auch künftig stattfinden kann.

Die Kaufinteressenten wurden deshalb gebeten, ihre Konzepte zu verfeinern und eine Bauvoranfrage auszuarbeiten. Von dieser Möglichkeit machten zwei Gebrauch – "die sind nun noch im Rennen", erklärt Broß. Weder zu den Bewerbern, noch zu deren Nutzungskonzepten will er zum jetzigen Zeitpunkt weiteres sagen. "Noch laufen Gespräche. Es sind noch ein paar Fragen offen", begründet er dies. Geklärt seien aber bereits Details wie etwa das Überfahrtsrecht betreffend. Verkauft werde nicht nur das Bauwerk, sondern auch die Grundstücksfläche in der Größe des Brüstungskranzes.

Stadträte haben klaren Favoriten

Abgestimmt haben die Ausschussmitglieder in ihrer nicht öffentlichen Sitzung am Mittwochabend nicht, wie Broß berichtet. Das Gremium habe sich aber entschieden, auf eine weitere Vorberatung zu verzichten und direkt in großer Runde zu diskutieren. Die beiden Bewerber, so der Plan, sollen ihre Ideen in der Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch, 26. April, präsentieren und die Stadträte dann eine Entscheidung fällen. Oberbürgermeister Ralf Broß macht aber keinen Hehl daraus, dass es im Gremium und bei der Stadtverwaltung unter den beiden Bewerbern – aus Rottweil und dem Umfeld – einen klaren Favoriten gibt. Dessen Konzept also offenbar vorsieht, das stadtbildprägende Gebäude in seiner Form zu erhalten, und dessen Ideen zur künftigen Nutzung zum Ferienzauber wie auch zum Umfeld passen.

Der Verkauf des Wasserturms, blickt der Oberbürgermeister auf die Zeit nach dem Beschluss, solle dann "zeitnah" über die Bühne gehen. Anschließend müsse dann der neue Besitzer das Baugesuch einreichen.