Schüler der Dorfschule in Andrapengy mit Bällen, die mit Spenden aus dem Hilfsprojekt gekauft worden sind. Foto: Kern Foto: Schwarzwälder-Bote

Weltladen: Mit Direktimport wird Bildungsprojekt auf Madagaskar unterstützt

Wer Vanille kauft, die aus fairem Handel stammt, kann damit direkt die Bildung von Kindern in Afrika unterstützen. Auch der Weltladen in Rottweil unterstützt ein Projekt.

Rottweil/Donaueschingen. Der Weltladen Rottweil wirbt in diesem Herbst für ein Hilfsprojekt, das dem Bericht zufolge seit längerem vom Fürstenberg-Gymnasium in Donaueschingen mitgetragen wird: "Schulen für Afrika" wurde im Jahr 2005 von der Unicef ins Leben gerufen und wird heute von zahlreichen Organisationen gefördert.

Eine kleine Dorfschule in Andrapengy, eine Dorfsiedlung nahe der Nordostküste Madagaskars, erhält unter anderem durch die Spende des Donaueschinger Gymnasiums (und nun auch des Weltladens Rottweil) seit 2006 eine materielle und finanzielle Förderung. Mit diesen Spenden würden dort zusätzliche Lehrkräfte eingestellt und bezahlt sowie notwendige Materialien für Schule und Unterricht gekauft.

Der Weltladen Rottweil habe sich nicht zuletzt aufgrund der zugespitzten Lage für Vanille auf dem Weltmarkt dazu entschlossen, dieses Gewürz zur Unterstützung des erwähnten Projekts zu verkaufen. Aufgrund der deutlich gestiegenen Nachfrage und des Rückgangs der Erntemengen sei der Großhandels-Preis für Vanille explosionsartig gestiegen – von 30 Euro pro Kilogramm noch vor wenigen Jahren auf rund 700 Euro in diesem Herbst.

Damit sei Vanille nicht nur nach Safran das zweitteuerste Gewürz der Welt, es überflügele damit im Preis sogar noch Silber: Das Kilogramm dieses Edelmetalls werde derzeit mit rund 600 Euro gehandelt.

Während die Produktion in den Herkunftsländern zurückgegangen sei, sei die Nachfrage nach dem Rohstoff durch den Trend zu natürlicher Ernährung weiter gestiegen. In Madagaskar (der Insel östlich von Afrika), dem wichtigsten Anbauland, sei die Ernte im vergangenen Jahr schlecht ausgefallen.

Durch deren steigenden Wert nehmen innerhalb der Erzeugerländer auch Diebstähle an reifen Vanillefrüchten zu und beeinträchtigen besonders Kleinerzeuger, die sich nicht ausreichend schützen können. Vanille werde teurer, je mehr Händler in Form von Zwischenhändlern sie durchläuft. Hier gelte: Je höher die Gewinnmargen und Handlungskosten der Händler sind, desto teurer würde die Vanille für den Endverbraucher und desto geringer sei der Anteil, der den Erzeugern bleibt.

Um möglichst kurze Wege von der Produktion zum Endverbraucher zu ermöglichen, verkaufen die Schüler des Fürstenberg-Gymnasiums seit Jahren Vanilleschoten, die ihnen von der Schule in Madagaskar zugeschickt werden.

Diese in Aromaröhrchen konfektionierten Schoten gibt es, aufgrund des engen Kontakts zu einem ehemaligen Lehrer des Fürstenberg-Gymnasiums, nun also auch im Weltladen. Der Erlös geht in vollem Umfang auf das Spendenkonto in Donaueschingen.