Wegen eines brutalen Überfalls auf einen Friseursalon muss sich derzeit ein 28-Jähriger vor Gericht verantworten. Foto: Laabs

Verhandlung vor dem Landgericht Rottweil: Friseursalon in Tuttlingen gestürmt und Chef niedergeschlagen.

Rottweil/Tuttlingen - Wegen "versuchter besonders schwerer räuberischer Erpressung" muss sich ein 28-Jähriger vor der 1. Großen Strafkammer des Landgerichts Rottweil verantworten. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, am 19. Januar dieses Jahres gemeinsam mit zwei Mittätern einen Frisörsalon in Tuttlingen überfallen zu haben.

Die drei vermummten Männer seien gegen 19 Uhr in den Salon gestürmt und hätten nach der Kasse verlangt. Der angeklagte Haupttäter sei zur Theke gelaufen, hinter welcher der Geschäftsführer des Ladens stand. Als dieser der Aufforderung nicht nachkam, gab der Angeklagte ihm einen brutalen Stoß, so dass der 76-jährige Chef des Salons nach hinten fiel. Er rappelte sich aber schnell wieder auf und verteidigte sich mit einem Hocker, den der Haupttäter ihm aber aus der Hand schlug und ihn nochmals zu Boden stieß. Der Geschäftsführer bekam Herz-Rhythmus-Störungen und erlitt Schürfwunden und eine Risswunde an der Stirn.

Das Leben des Angeklagten ist seit seiner Jugend geprägt von Alkohol, Drogen und vielen Straftaten wie Körperverletzung, Diebstahl, Vergewaltigung, Erpressung, Freiheitsberaubung und unerlaubter Besitz von Betäubungsmitteln.

Zum Tathergang wollte der 28-Jährige nichts sagen, sein Anwalt erklärte aber, der Angeklagte räume alle ihm zur Last gelegten Vorwürfe ein, obwohl er von der Tat nichts mehr wisse. Die Aussagen des Geschädigten sowie von zwei Mitarbeitern und einem Kunden bestätigten die Anklage. Heute, Dienstag, wird die Verhandlung fortgesetzt.