Ein Mann aus Tuttlingen soll im Drogenrausch seine Mutter erstochen haben. Im Mordprozess gegen den 35-Jährigen geht das Gericht davon aus, dass der Mann zur Tatzeit schuldunfähig war. Das sagte der Richter beim Auftakt am Montag im Landgericht Rottweil. Foto: Nädele

35-Jähriger muss sich vor dem Landgericht Rottweil wegen Mordes verantworten. Gericht sieht Schuldunfähigkeit.

Rottweil/Tuttlingen - Ein Mann aus Tuttlingen soll im Drogenrausch seine Mutter erstochen haben. Im Mordprozess gegen den 35-Jährigen geht das Gericht davon aus, dass der Mann zur Tatzeit schuldunfähig war. Das sagte der Richter beim Auftakt am Montag im Landgericht Rottweil.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten auch Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz vor. Der 35-Jährige hatte die Mutter laut Anklage im Dezember bei einem Besuch in seiner Wohnung mit einem Messer attackiert, weil sie seine Drogendelikte der Polizei melden wollte. Mehr als 20 Mal habe der Mann von hinten auf die 64 Jahre alte Frau eingestochen, sagte der Staatsanwalt.

Ein Zeuge habe dem Mann schließlich das Messer aus der Hand geschlagen. Doch die 64-Jährige starb noch am Tatort. Polizisten stellten den Sohn nach einer kurzen Flucht. In der Wohnung hätten die Beamten synthetische Drogen gefunden, die berauschend wirken, sagte der Staatsanwalt. Während der Tat habe der Beschuldigte unter dem Einfluss der Pillen gestanden, die er "im Übermaß" gekauft und konsumiert habe.

Nach seiner Verhaftung kam er in eine Psychiatrie auf der Bodenseeinsel Reichenau. Der Richter schloss die Öffentlichkeit von der Vernehmung des Beschuldigten am Montag aus. Der psychische Zustand des 35-Jährigen werde intensiv erörtert, begründete der Richter die Entscheidung. Auch künftige Befragungen könnten hinter geschlossen Türen stattfinden. Es sind fünf weitere Prozesstermine angesetzt.