Geehrt für 50 Jahre (von links): Roswitha Ohnmacht, Helga Krause und Karl Blocher Foto: Schwarzwälder-Bote

DAV: Planungen für Anhalter Hütte prägen Hauptversammlung / Einstimmiges Votum

Auf großes Interesse ist die Vorstellung des Sanierungskonzeptes Anhalter Hütte gestoßen. Knapp 170 Bergfreunde füllten das evangelische Gemeindehaus in Rottweil bei der Jahreshauptversammlung der DAV Sektion Oberer Neckar.

Rottweil. Die beiden Vorsitzenden Rudolf Mager und Stefanie Arnold stellten zusammen mit Hüttenwart Rony Dreher und Architekt Christof Birkel die Überlegungen im Detail vor. Die angereiste Hüttenpächterin Carmen Kathrein, die 2018 ihre Abschlusssaison auf der Anhalter Hütte am Fuß der mächtigen Heiterwand verbringen wird, zeigte sich mit ihrem Partner Jacques Hochstrasser beeindruckt, wie engagiert und konstruktiv dieses Thema von den Mitgliedern mitgetragen wird. Die Mitglieder gaben dem Gesamtvorstand einstimmig die Freigabe zur weiteren Projektierung und für die Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt in Tirol. Auch die notwendige Eigenmittelbildung mittels Sonderumlage wurde einstimmig bewilligt.

Dies war ein deutlicher Vertrauensbeweis an den Vorstand, den sich dieser mit der Realisierung des Sektions- und Kletterzentrum K5 und zuletzt mit den Infoabenden in den fünf Bergsteigergruppen in Rottweil, Schramberg, Oberndorf, Spaichingen und Trossingen erarbeitet hat. "Es soll eine kompakte, robuste Schutzhütte bleiben. In Bezug auf Hüttenkomfort werden wir bei der Sanierung die Balance bewahren", fasste Rudolf Mager die Ziele der Sektion zusammen, die mit knapp 4800 Mitgliedern einen neuen Höchststand erreicht hat. In Abstimmung mit der Hüttenkommission des Deutschen Alpenvereins in München wurde ein Konzept ausgearbeitet, bei dem der historische Teil der Hütte erhalten bleibt und nur der massive Anbau aus den 70er-Jahren durch einen Ersatzbau in Holzbauweise erneuert wird.

Investitionen deckeln, Ressourcen schonen, eine maßstäbliche und zeitgemäße Lösung aufzeigen – diese Themen spiegeln sich wider in der Festlegung, die Anzahl der Übernachtungsplätze zu reduzieren. Dafür werden vermehrt kleinere Einheiten als Zimmerlager vorgesehen, ergänzt um eine eigenständige Selbstversorgereinheit.

Mit dem Rückenwind aus den Mitgliederbeschlüssen, soll möglichst zu Ende der Saison 2018 mit vorbereitenden Maßnahmen begonnen werden, damit im Laufe des Jahres 2020 ein neues Pächterteam in einer sanierten Anhalter Hütte starten kann.

Gut aufgestellt für dieses Projekt ist die Sektion; das zeigten die Referentenberichte an diesem Abend. Nicht nur Schatzmeister Martin Krause, der den Mitgliedern eine solide Finanzlage aufzeigen konnte, wies auf die Bedeutung des K5 und das Engagement aller fünf Gruppen hin. Jens Ellinger zeigte die vielen Aktionen auf, mit denen die Attraktivität des K5 auf hohem Niveau gehalten wird und die zum besten Jahresergebnis seit Eröffnung geführt haben. Dank ging an das Hallenteam um Fabian Lehmann, die ehrenamtlichen Routenschrauber und das FÜL-Team mit Georg Göhring. Insbesondere mit dem Ü-60 Klettern sei ein Überraschungscoup im K5 gelungen.

Jugendreferent Bernhard Uhl, zeigte sich stolz über die Aktivitäten der Sektionsjugend in allen Gruppen. Mit Hannes Soballa als Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Alpenvereins-Jugend Baden-Württemberg und Jannis Deuring im Landesjugendkader ist die Sektionsjugend nun auch in Stuttgart gut vertreten. Wegereferent Frank Böhm berichtete von den Einsätzen, um die vielen Kilometer Wegenetz rund um das Heiterwandmassiv in Schuss zu halten. Dass auch die Heiterwandhütte besondere Aufmerksamkeit bedarf, erläuterte Michael Cieminski, als er zum einen die Undichtigkeiten im Dach und die Erneuerung der Quellfassung darstellte. Reiner Hils hob das Thema Naturschutz am Beispiel der geplanten Skischaukel am Riedberger Horn in den Fokus.

Aus dem Gesamtvorstand verabschiedet wurde Thomas Meffle, der die Gruppenleitung in Trossingen an Thomas Weh weitergegeben hat.

Nachdem Martin Krause beim Jahresabschluss verhindert war, erhielt der Schatzmeister nun bei der Hauptversammlung das Goldene Ehrenzeichen für seine langjährigen Verdienste. Die anschließenden Ehrungen für langjährige Vereinszugehörigkeit leitete ein Rückblick in das Jahr 1957 ein. Adolf Hafner griff das Thema Sanierung der Anhalter Hütte auf und erzählte, wie Otto Ginter und er 1971 beim Besuch der Imster Bergwelt die Reste der Heiterwandhütte nach einem winterlichen Lawinenabgang vorfanden. Mit dieser Nachricht im Gepäck musste sich die junge Sektion erstmals mit einer umfangreichen Hüttenbaumaßnahme beschäftigen, die 1973 mit der Einweihung der neuen Heiterwandhütte gefeiert werden konnte.

Geehrt für 60 Jahre Mitgliedschaft wurde dann Adolf Hafner, Hardt. Nicht an der Versammlung teilnehmen konnten die Jubilare Hans Hermann, Reinhold Kühner und Willy Labude (alle 60 Jahre). Für 50 Jahre Zugehörigkeit in der Sektion wurden ausgezeichnet: Karl Dreher, Dietmar Epler, Günter Fügel, Roswitha Ohnmacht, Uta Maria Schneider, Jörg Zimmermann, Wolfgang Hugger, Hans-Reiner Mauthe, Klaus Schmid, Karl Blocher, Peter Pfeiffer, Fritz Ruthardt, Oskar Bühler, Helga Krause, Martin Künkele, Wilhelm Zehnder und Heide Gericke.