Jens Roth (links) und Uwe Schwarz stehen als Geschäftsführer an der Spitze der Firma. Foto: Parage Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: "Gebr. Schwarz GmbH" in Neukirch feiert ihr 50-jähriges Bestehen

Von Verena Parage

Die Idee zur Firma ist dort entstanden, wo sie bis heute angesiedelt ist – in Neukirch. Die Brüder Felix und Gebhard Schwarz haben vor 50 Jahren zusammen ein Unternehmen gegründet. Heute hat die Gebrüder Schwarz GmbH rund 200 Mitarbeiter.

Rottweil-Neukirch. Was daraus wird, wenn zwei Neukircher Brüder den Entschluss fassen, sich selbstständig zu machen, ist heute im Gewerbegebiet Eferen zu sehen. Was als kleiner Werkzeugbau für die Radio- und Fernsehtechnik 1966 begann, hat sich zu einem Spezialisten für Kunststofftechnik entwickelt, der international agiert.

Rund 200 Mitarbeiter hat die Gebrüder Schwarz GmbH heute. Und doch ist sie ein Familienunternehmen geblieben. Die beiden Geschäftsführer Uwe Schwarz, der Sohn von Gebhard, und Jens Roth leiten die Firma. Im April ist mit Danny Schwarz die dritte Generation eingestiegen.

Den Standort in "Eferen" gibt es seit Dezember 1998. Am alten, ebenfalls in Neukirch, wurde der Platz trotz mehrerer Anbauten knapp. Also arbeitete man in zwei Werken, erst seit 2011 sind sie in "Eferen" gebündelt. Damit habe sich für ihn ein Lebensziel verwirklicht, sagt Uwe Schwarz. Platz zum Erweitern gibt es dort ebenfalls. "Wir können wachsen, aber wir brauchen nicht zu wachsen."

Am neuen Standort ist für ihn nicht nur die Logistik optimal. Beim Bau hätten sie auch versucht, Ökologie und Ökonomie zusammenzubringen. Auf dem Gelände gibt es so ein Regenrückhaltebecken und Nistkästen, eine Solaranlage deckt fünf bis sechs Prozent des Strombedarfs. Das Herzstück des Werks ist das Lager, wo die Werkzeuge, also die Formen für den Kunststoffspritzguss, aufbewahrt werden. Ein Teil von ihnen entsteht im eigenen Werkzeugbau. Jens Roth zitiert seinen Partner, als er sagt: "Kunststoffspritzguss ist das wirtschaftlichste Verfahren, um hochkomplexe Bauteile herzustellen." Etwa Gehäuse für einen Bohrer, der bei Gehirnoperationen zum Einsatz kommt, oder die Verkleidung eines Ultraschallgeräts.

Die meisten Kunden sind in der Medizin- und Messtechnik (37 beziehungsweise 36 Prozent) tätig. Der Bereich Automotive macht etwa 20 Prozent aus, sechs Prozent entfallen auf den Umwelt- und Energiesektor. Die Geschäftspartner kommen aus einem Umkreis von 200 Kilometern, einige aber aus Israel, Rumänien, Frankreich oder den USA. "Wir sind und müssen international aufgestellt sein", sagt Roth. Voriges Jahr hat das Unternehmen rund 26 Millionen Euro Umsatz gemacht. Das Ziel des Duos an der Spitze lautet 30 Millionen Euro.

Seit setzt drei Jahren setzt die Firma verstärkt auf Forschung und Entwicklung. Dabei geht es etwa um Biokunststoffe oder besonders leichte Kunststoffe. Statt auf Anfragen zu warten, wollten sie ihren Kunden Lösungsvorschläge liefern, erklärt Roth.

Und doch ist bei allem Fortschritt manches gleich geblieben: Gebhard Schwarz hat bis heute einen Schreibtisch in der Firma und ist dort jeden Tag anzutreffen. "Das einzige Büro ohne Computer", verrät Jens Roth lachend.