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Stadtverwaltung hat den Auftrag, sich ein Bild von den Schäden im Stadion zu machen.

Rottweil - Fast in Rundenbestzeit hat der Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss beschlossen, dass die Mängel des Stadions genauer unter die Lupe genommen werden. Acht Stadträte quer durch die Fraktionen hatten den entsprechenden Antrag gestellt.

Deutlich in die Jahre gekommen sei die Rottweiler Sportstätte, heißt es in dem Antrag. Besonders die Tartanbahnen 1 und 2 seien betroffen, an denen an vielen Stellen Flickarbeiten ihre Spuren hinterlassen haben. Laut der Aussagen eines Fachbetriebs seien die Bahnen aufgrund der stark fortgeschrittenen Schäden und des Alters der Bahnen nicht mehr sinnvoll durch Reparaturversuche des Betriebshofs herzurichten. Aber etwa auch die starken Höhenunterschiede des Rasenspielfeldes haben die Initiatoren im Blick, wenn sie über die Mängel des mittlerweile 32 Jahre alten Stadions sprechen.

Fortgeschrittene Schäden an der Tartanbahn

"Alleine die Menge der Antragsteller zeigt", meinte SPD-Stadtrat Ralf Armleder, "dass sich die Stadt dringend mit dem Zustand befassen muss." Neben Armleder steht die SPD-Fraktion mit Arved Sassnick und Jürgen Mehl komplett hinter diesem Ansinnen. Aus den Reihen der CDU sind Ralf Banholzer, Hans-Peter Alf und Monika Hugger am Antrag beteiligt. Außerdem haben auch Martin Hielscher (FWV) und Hubert Nowack (Grüne) unterschrieben.

Neu ist das Thema nicht. Immer wieder habe es bereits Besichtigungen gegeben, blickte Armleder an die Startlinie zurück. Doch wegen verschiedenster Hürden habe es die Sanierung des Stadions nie in einen Haushalt geschafft. Um nun Gewissheit zu bekommen, wie groß die Schäden tatsächlich sind und mit welchem Aufwand die Stadt für die Behebung zu rechnen hat, sei es nun an der Zeit, eine Konzeption zu erstellen. Schrittweise sollen die zunehmend ärgerlichen, sportbehindernden und teilweise gefährlichen Mängel behoben werden.

Natürlich sei es nie der richtige Zeitpunkt für so ein Sanierungsvorhaben, sprach Armleder die Finanzlage Rottweils an. Doch es gehe um Haushaltswahrheit und -klarheit, betonte der SPD-Stadtrat, dass es wichtig sei, "zu wissen, was auf uns zukommt". Dass das Land dieses Jahr ein 18 Millionen Euro schweres Förderprogramm für solche Sanierungsprojekte aufgelegt habe, eröffne dabei vielleicht Chancen.

Der Schulsport von 8000 Schülern

Im Blick haben die Antragsteller nicht nur die Bedürfnisse der Rottweiler Sportvereine. Auch ein Ort für Veranstaltungen solle das Stadion sein. Überdies werde es von den Schulen genutzt. "Hält man sich vor Augen, dass die Rottweiler Schulen, die Kreisschulen, die Maximilian-Kolbe-Schule und die Waldorfschule fast 8000 Schüler besuchen, zeigt sich hier die Bedeutung, die dem Stadion für den Schulsport beizumessen ist", heißt es in der Begründung des Antrags. Auch im Hinblick auf den neu geplanten Sportzug sollten die Übungsstätten sicher und gebrauchsfertig sein.

Oberbürgermeister Ralf Broß und der Rest des Gremiums verstanden es als Prüfauftrag an die Verwaltung, Klarheit über die Kosten zu schaffen. "Bevor wir an den Start gehen, müssen wir uns warmlaufen", meinte er mit einem Augenzwinkern. Zeigen wird sich noch, ob es der Start zu einem Langstreckenlauf oder – wie von Armleder bevorzugt – zu einem Sprint wird.

Keine Zweifel ließ Broß daran, dass Gefahrenstellen natürlich sofort beseitigt werden: "Der Verkehrssicherungspflicht muss Genüge getan werden."