Corina Stollbert, Sexualpädagogin und Systematische Therapeutin, und Sozialpädagogin Irina Diener-Kischenko. Foto: donum vitae Foto: Schwarzwälder-Bote

Donum vitae legt Jahresbericht vor / 51 800 Euro an Hilfen vermittelt

Kreis Rottweil. In 377 Beratungsgesprächen hat die Schwangerschaftsberatungsstelle donum vitae, Kreisverband Rottweil, Frauen, Männern, Paaren und Familien durch Rat und Hilfen in meist sehr schwierigen Lebenssituationen geholfen. Dies geht aus dem Jahresbericht 2013 des Vereins hervor.

Die Zahl der Erstberatungen nach dem Schwangerschaftskonfliktgesetz ist von 126 im Vorjahr auf 110 zurückgegangen. Somit seien erfreulicherweise im Kreisgebiet beachtlich weniger Frauen durch unerwartete Schwangerschaft in große Nöte und Konfliktsituationen geraten, wird bei donum vitae betont. Da die Rat suchenden Frauen fast ausschließlich über 18 Jahre alt waren, sehen die Verantwortlichen von donum vitae in der Verringerung auch das Ergebnis ihrer erfolgreichen Präventionsarbeit.

2013 wurden in 15 Veranstaltungen 488 Jugendlichen Lebenshilfen vermittelt, wobei sie "für ihr eigenes Glück zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Sexualität" ermuntert wurden.

Bei 261 Gesprächen im Rahmen der allgemeinen Schwangerenberatung zeigten sich vor allem die immer größeren finanziellen Nöte in vielen jungen Familien. Besonders für unerwartete Anschaffungen wie einer neuen Waschmaschine oder einen Umzug auf Grund von Nachwuchs fehle das Geld und führe so oft zur Überschuldung. Entsteht die Not in Verbindung mit einer Schwangerschaft, könnten Linderungen erreicht werden durch Stiftungsleistungen wie bei der Bundesstiftung "Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens", der Landesstiftung "Familie in Not", dem "Hilfsfond für Schwangere des Kreises Rottweil" oder bei der "Oberle-Stiftung. Insgesamt seien im vergangenen Jahr von der Beratungsstelle durch 65 Anträgen Hilfen im Wert von 51 800 Euro an bedürftige Frauen und Paare vermittelt worden.

Zudem wurde auch geholfen, die oft kompliziert formulierten Anträge wie auf Kindergeld, Kinderzuschlag, Elterngeld, Mutterschaftsgeld und Arbeitslosengeld II auszufüllen. Die guten Kontakte zu Behörden und Einrichtungen wie Jugendamt, Jobcenter, Tagesmütter- und Elternverein, Rechtsanwälten, Adoptionsvermittlungsstellen, und zu vielen Partnern und Beratungsstellen seien bei den ganz verschiedenen Problemstellungen sehr hilfreich. In der Schwangerenvorsorge nehmen Pränataldiagnostik und psychosoziale Beratung infolge steigender physischer und psychischer Probleme einen immer größeren Stellenwert ein.

Bei den Beraterinnen gab es im vergangenen Jahr einen Wechsel. Neue Aufgaben wünschte sich nach 18 Jahren kräftezehrender Beratungsarbeit Elke Baier-Friede, die von Anfang dabei war und sich in der Aufbauarbeit und durch ihre engagierten Einsätze bleibende Verdienste erworben hat. Da Irina Diener-Kischenko aus der Elternzeit zurückkam, konnte durch ihre bisherige Vertreterin Corina Stollbert die Lücke gut geschlossen werden.

Die Herausforderungen und Chancen bei Kindern mit Behinderung wurden im Oktober 2013 in einer viel beachteten Podiumsdiskussion aufgezeigt. Mit Ulrike Diehm, Mutter eines Kindes mit schwerer Behinderung, Sybille Schellhorn-Glomb vom staatlichen Gesundheitsamt, Corina Stollbert und Gesprächsleiter Norbert Rapp, dem früheren Geschäftsführer der Stiftung St. Franziskus, war das Podium kompetent besetzt. Dazu gab der Film "Schwanger und verzweifelt" die Gesprächsgrundlage, die aufzeigte, dass behinderte Kinder nicht nur Aufgaben und Belastungen bringen, sondern auch neue Sichtweisen, Erkenntnisse und unerwartete Freuden, die oft die ganze Familie positiv prägen. .