Spatenstich für noch mehr Wasserqualität (von links): Klaus Gaiselmann von der Wasserwirtschaftsverwaltung, der Aldinger Bürgermeister Ralf Fahrländer, Projektleiterin Pia Hirsch-Leeb, der Neufraer Ortsvorsteher Willy Schaumann, Reinhard Lindner, Denkingens Bürgermeister Rudolf Wuhrer, Peter Baumann, Ortsvorsteher Albert Gruler aus Aixheim und Bauunternehmer Eberhard List Foto: Bumann Foto: Schwarzwälder-Bote

Kläranlage in Neufra wird erweitert / Zweckverband der Abwasserreinigung startet Umbau

Von Julia Bumann Rottweil-Neufra. Ganz in der Nähe der Kläranlage in Neufra plätschert die Prim. Das Wasser ist hell und klar, so soll es auch bleiben. Für 7,3 Millionen Euro wird deshalb die Abwasserreinigung im Primtal erneuert. Gestern war Spatenstich.

Vor 40 Jahren wurde die Kläranlage in Betrieb genommen. Reinhard Lindner, Vorsitzender des Zweckverbands Abwasserreinigung Primtal, berichtete von der Bedeutung der Anlage für die umliegenden Gemeinden und vor allem für den Umweltschutz. Die Inbetriebnahme der Kläranlage habe damals die Wasserqualität maßgeblich verbessert.

Statt einfach nur das Jubiläum der Anlage zu feiern, hat der Zweckverband Großes vor: Die Prim habe immer noch Nachholbedarf, gab Lindner zu. "Beim geplanten Umbau und der Erweiterung der Verbandskläranlage in Neufra spielen die Umweltgedanken eine wichtige Rolle", sagte er.

In Zukunft solle die Abwasserreinigung im Primtal ein Optimum an Gewässerschutz bieten können. Über eineinhalb Jahre lang wird die Bauzeit dauern. Es ist die größte Maßnahme, seit es die Anlage gibt. Den Hauptauftrag für das Projekt hat das Bauunternehmen List aus Reutlingen erhalten.

Peter Baumann, geschäftsführender Gesellschafter von Weber Ingenieure (Pforzheim), die die Planungen machten, sagte, dass er bei den bevorstehenden Baumaßnahmen ein gutes Gefühl habe. "Jetzt geht’s richtig los".

Nach den Umbaumaßnahmen wird die Kläranlage ein vollkommen neues Erscheinungsbild haben. Der Altbestand bleibt aber erhalten. Er wird durch Anpassungsmaßnahmen an die neuen Elemente angebunden. Ein neues Kombibecken mit einem Durchmesser von 30 Metern und einem Volumen von 5000 Kubikmetern wird das Kernstück der neuen Anlage bilden. Auch ein neues Regenüberlaufbecken entsteht, und die bestehenden Belebungs- und Nachklärbecken werden umgebaut. Zudem werden die maschinentechnische Ausrüstung und das Belüftungssystem auf Vordermann gebracht.

Das System der Verbandskanäle setzt sich aus einem Hauptkanal im Primtal, einem Hauptanschlusskanal im Starzeltal und mehreren Nebenanschlusskanälen in den Seitentälern zusammen.

"Wir haben einiges an Massen zu bewegen", sagte Reinhard Lindner nicht nur mit Blick auf die Baumaßnahme. Über 25 Kilometer lang sind die Verbandskanäle insgesamt. Bei Regenwetter hat die Anlage einen Zulauf von 719 Litern Wasser pro Sekunde. Das Einzugsgebiet der Verbandsanlage reicht vom Zollernalbkreis über Rottweil bis zum Kreis Tuttlingen. Auch Vertreter der umliegenden Gemeinden Aldingen, Neufra, Denkingen und Aixheim stachen symbolisch den Spaten für die neue Anlage in den Boden.

Mitte 2016 soll sie mit ihrem neuen Umfang in Betrieb genommen werden.