Das Grundstück neben dem neuen Seniorenheim und gegenüber dem Culinara könnte bald bebaut werden. Foto: Holweger Foto: Schwarzwälder-Bote

Fachausschuss berät in nicht öffentlicher Sitzung über Verkauf an die Activ-Group

Von Armin Schulz

Rottweil. Es könnte doch noch etwas werden in diesem Jahr mit dem Nägelesgraben und dem Neckar-Center. Am kommenden Mittwoch jedenfalls befasst sich der Fachausschuss des Gemeinderats mit dem Verkauf des Grundstücks an den möglichen Investor, die Activ-Group.

Es war ruhig geworden in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Man erinnere sich: Im September 2012 entschied sich der Gemeinderat für die Activ Group aus Schemmerhofen. Der Bauträger und Projektentwickler aus Oberschwaben sollte auch etwas Tolles aus dem städtischen Grundstück an der Ecke Nägelesgrabenstraße/Schlachthausstraße machen: ein neues Einkaufszentrum.

Die Stadträte stimmten einstimmig für die Activ-Group, die in Rottweil ja auch schon ein anderes Projekt gestemmt hat: die neue Jugendherberge. Und auch bei der Villa Duttenhofer hat die Firma ihre Finger im Spiel. Dort indes sind die Bemühungen noch nicht von abschließendem Erfolg gekrönt.

Anders hingegen sieht es nun im Nägelesgraben aus. Das Grundstück neben dem neuen Seniorenheim und gegenüber dem Lebensmittelmarkt Culinara könnte bald bebaut werden. Der Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss berät darüber in nicht öffentlicher Sitzung am kommenden Mittwoch. Auf der Tagesordnung steht der Verkauf des Grundstücks im Nägelesgraben an die Activ-Development GmbH.

Bürgermeister Werner Guhl, der den wegen einer Grippe zu Hause rekonvaleszierenden Oberbürgermeister Ralf Broß vertritt, bestätigt im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, dass nun der nächste Schritt folge. Im Rahmen des bevorstehenden Grundstücksverkaufs müssten noch ein paar Regelungen getroffen werden, über die im Gemeinderat gesprochen werden müssten. Unter anderem geht es um Entsorgungsfragen.

Die Konzeption steht indes schon länger fest. Für eine 3000 Quadratmeter große Fläche wurden mehrere Mieter gesucht. Der Drogeriemarkt Müller scheint fest gebucht. Er würde vom Friedrichsplatz an den Nägelesgraben ziehen und zugleich sein Sortiment erweitern. Zudem war man auf der Suche nach renommierten Marken im Textilbereich – Kleider, die im Übrigen vom Innenstadt-Fachhandel nicht abgedeckt würden, versichert Guhl.

Die Suche nach Mietern aus dem Einzelhandel, berichtete Oberbürgermeister Ralf Broß bereits früher, habe sich als problematischer erwiesen als gedacht. Eigentlich wollte der OB spätestens in diesem Jahr die Eröffnung feiern. Gemach.

Und so will sich auch Guhl, zumal er den Beratungen in nicht öffentlicher Sitzung gar nicht vorgreifen möchte, nicht auf einen Spatenstichtermin festlegen. Aber immerhin ist der Finanzbürgermeister so optimistisch, um zu sagen, dass mit dem Bebauungsplanverfahren in der ersten Jahreshälfte durchaus noch begonnen werden könnte. "Und dann wissen Sie ja, wie das ist", sagt Guhl. "Wenn das Verfahren mal durch ist, kann es privaten Investoren nicht schnell genug gehen."

Kommentar

(az). Die Grippewelle hat uns im Griff. Fast jeder kennt jemanden oder hat einen in der Familie hat, der fiebrig im Bett liegt und auf bessere Zeiten hofft. Die Arztpraxen sind voll, in den Kliniken herrscht Hochbetrieb aufgrund der vermehrten Krankheitsfälle. Selbst Oberbürgermeister Ralf Broß hat es erwischt – ein Trost: wenigstens erst nach der Fasnet. Ein heißer Tipp von Bürgermeister Werner Guhl in dieser Sache: Auch er war etwas verschnupft im eigentlichen Sinne und nahm die Herausforderung aktiv an: In seinem Urlaub in der vergangenen Woche ging er jeden Tag hinaus auf Wanderschaft, schwitzte mehrere Unterhemden durch, wie er uns gegenüber verriet, und gönnte sich abends ein Schlückchen. Ihm hat’s geholfen. Die Grippe hat ihn nicht gekriegt. Ob man auf Guhls Spuren wandeln soll? Vielleicht. Ansonsten: Gesundheit!