Michelle Grabar vom SV Mariazell gilt als hoffnungsvolles Nachwuchstalent im Sportkreis Rottweil. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

LeichtathletikKonkurrentinnen haben oftmals bessere Trainingsbedingungen / Motivation aber ungebrochen

Von Bernd Müller

Für Nachwuchsathletinnen und Athleten aus dem Leichtathletikkreis Rottweil sind Hallenmeisterschaften immer eine besondere Herausforderung. Warum das so ist, sind die ungleich schlechteren Trainingsbedingungen, die in den Wintermonaten im Schwarzwald herrschen.

Es gibt keine Hallen, in denen auch nur annähernd Weit- und Hochsprung unter Wettkampfbedingungen trainiert werden kann. Noch schwieriger gestaltet sich das Training im Sprintbereich. Hinzu kommt, dass in der Hauptvorbereitungszeit Hallen geschlossen werden und so zwei Wochen nicht vernünftig trainiert werden kann.

So gesehen ist es schon ein Erfolg, wenn Athletinnen und Athleten aus der Region die Qualifikationsnormen für Landesmeisterschaften erreichen.

Michelle Grabar, SV Mariazell (W14), ist eine dieser hoffnungsvollen Nachwuchsathletinnen, die dies schaffte. Sie hatte sich für die U16-Hallenmeisterschaften in Ulm qualifiziert und lief hier bereits im 60 Meter-Vorlauf an ihre Hallenbestzeit heran. Locker und entspannt rannte sie die 60 Meter in 8,24 Sekunden.

Das weckt natürlich die Hoffnungen nach mehr. Doch angestachelt durch die eigene Leistung kommt es oft zu einer Blockade, der Lauf ist nicht mehr so rund, man möchte den Erfolg regelrecht erzwingen. Auch bei Michelle Grabar war´s plötzlich mit der Lockerheit vorbei. nach einem Blitzstart verkrampfte sie zusehends und landete bei Zeitgleichheit mit der Viertplatzierten auf Rang fünf (8,34).

Mit den erreichten Zeiten konnte sie indes zufrieden sein. Ihr Trainer Martin King bescheinigte ihr besonderen Trainingsfleiß und Zielstrebigkeit, damit machte Michelle Grabar in ihrer Altersgruppe einen gewaltigen Schritt in Richtung Spitzengruppe.

Im Weitsprung war noch eine bessere Platzierung möglich, auf Grund ihrer Vorleistungen war Platz drei angestrebt, doch mangels Trainingsmöglichkeiten war eine große Anlaufunsicherheit vorhanden - nach drei ungültigen Sprüngen war der Traum geplatzt.

Ebenfalls für diese Meisterschaften hatte sich Vanessa Müller, TSV Rottweil, qualifiziert. Bei diversen Hallenwettkämpfen konnte die quirlige 15-Jährige ihre Sprintzeit über 60 Meter kontinuierlich steigern. Mit einer Bestzeit von 8,55 Sekunden reiste die Athletin aus Flözlingen in Ulm an. Das Ziel: Erfahrung sammeln. Dies konnte sie, zur Freude ihres Trainers Bernd Müller, mit Platz sechs im zweiten Vorlauf (8,58) umsetzten.

Da in der Ulmer Messehalle keine Rundbahn vorhanden ist, wurden die Hallenmeisterschaften U16 in zwei Veranstaltungen durchgeführt. Teil zwei fand in Sindelfingen statt. Lisa Blust W14 (SV Mariazell) hatte sich für den 5er-Sprung qualifiziert und der Wettbewerb in Sindelfingen lief für sie gut an. Mit ihrem ersten Versuch landete Lisa Blust bei 15,00 m und das bedeutete Rang drei.

Vor einer großen Aufgabe stand Alexander Bohro im 800 Meter Lauf der M14. Aus zwei Zeitläufen wurde per Reihung der Laufleistungen der Landesmeister ermittelt. Im ersten Lauf schaffte Alexander mit der neuen persönlichen Bestzeit von 2:30,42 Minuten Platz sechs. In der Summe aller Läufer war das Platz 14 in seiner Altersklasse.