Fotos: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Göllsdorf stolz auf die neue Grillhütte aus Weißtannen

Von Anja Schmidt

In Göllsdorf wurde am Sonntag gegrillt. Die neue beeindruckende Grillhütte half über die Kälte hinweg, und lockte viele Bürger an.

Rottweil-Göllsdorf. Die Sonne gab wirklich ihr Bestes, um dem Anlass gerecht zu werden. In Göllsdorf wurde der neue Grill am Weiherbach eröffnet, und zumindest während des Festakts schaffte sie es, die Schneeflocken zu vertreiben. Kalt war es dennoch. Doch dem Stolz der Göllsdorfer konnten die Temperaturen nichts anhaben: In idyllischer Umgebung, zwischen Weiherbach und Jungbrunnen, wurde unter den feierlichen Klängen des Musikvereins ein kleines Meisterwerk seiner Bestimmung übergeben.

Nirgendwo in der weiteren Umgebung könne "Seinesgleichen" gefunden werden, dankte Ortsvorsteher Wolfgang Dreher der Bürgervereinigung und dem Forstrevier, die das Projekt auf die Beine stellten. Vor zwei Jahren nahm das Projekt seinen Lauf, erinnerte Mike Altmann, Vorsitzender der Bürgervereinigung Göllsdorf. "Der alte Grillplatz war zerstört, das wollten wir ändern." In den ersten Gesprächen sei lediglich über eine "schöne Überdachung und einen gemütlichen Sitzplatz" nachgedacht worden, berichtete Altmann. Doch als Uwe Sperlich vom Forstamt die Idee mit heimischen Weißtannen ins Gespräch brachte, waren alle begeistert.

Das Ausmaß der Arbeit, die dieses Holz mitbrachte, konnte die Bürgervereinigung freilich nicht erahnen. Das Holz, das die Stadt Rottweil kostenlos zur Verfügung stellte, wurde im Wald bei Feckenhausen geschlagen. 49 Baumstämme von je zehn Meter Länge, die von Hand entrindet und danach noch vom Bast befreit werden mussten – "eine schmerzliche Erfahrung". Neben den Blasen an den Händen, habe aber vor allem der super heiße Sommer die vielen freiwilligen Helfer der Bürgervereinigung und die Unterstützer der Forstreviere Oberndorf und Wellendingen geplagt, sagte Altmann.

Doch das Ergebnis beeindruckt. Nicht nur die imposante Ansicht der Rundholzbauweise mit großzügiger Hütte und überdachtem modernen Grillplatz. "Alles passt aufs Maß", lobte der Vorsitzende. Nirgendwo könne ein Lüftchen durchdringen. "Einfach genial." Neben den freiwilligen Helfern standen der Bürgervereinigung auch zahlreiche Sponsoren zur Seite. Gleichwohl kratzte das Projekt erheblich an den Rücklagen. 15 000 Euro habe der Verein ausgegeben müssen. "Das ist für uns kein Zuckerschlecken." Sehr gut in die Zukunft des Ortes investiert wäre es dennoch. "Wir haben eine Freizeitmöglichkeit erschaffen, auf die alle stolz sein können", so Altmann.

Dem stimmte auch Bürgermeister Christian Ruf zu, der sich für das große bürgerschaftliche Engagement bedankte. Werner Bauer vom Forstamt, der selbst fleißig Hand anlegte, hofft, mit dem Projekt landesweit Reklame zu machen. Die Weißtanne wachse zwar überwiegend in den Hochlagen des Schwarzwaldes, aber "ein gewisses Maß" sei auch im Forstbezirk Rottweil vertreten.