Älteste Stadt Baden-Württembergs wird bildlich dargestellt / Chronologische Entwicklung steht im Vordergrund

Von Sarah Simard Rottweil. Wie sah die wunderschöne Stadt Rottweil vor 50 Jahren aus? Wie sieht sie derzeit aus? Inwiefern sind Veränderungen erkennbar? Diese und andere Fragen beantwortet die von Norbert Luksch ins Leben gerufene Internetseite "Rottweiler Bilder". Bereits seit elf Jahren ist er unentwegt darauf bedacht, die Veränderungen der ältesten Stadt Baden-Württembergs zu dokumentieren und den Besuchern seiner Seite nahezubringen. "Ich habe mich selbst mal gefragt, wie ein Stadtteil wohl zu früherer Zeit ausgesehen hat und so kam ich auf die Idee, diese private Amateurseite zu gestalten", so Luksch. Die Seite verfolgt keine kommerziellen Absichten, sondern soll Interessierten die Möglichkeit bieten, mal reinschauen und auch eigene Erinnerungen einbringen zu können. Am Tag zählt die Seite etwa 300 Besucher.

Neben einer Interessengemeinschaft, die die "Rottweiler Bilder" mitverwaltet, ist Heinz Grimm treuer Mitarbeiter. "Es sind so viele Stadtteile und vor allem Häuser zu fotografieren, da kommt eine Person alleine nicht zu Rande", meint Grimm. Allein für die Charlottenhöhe beispielsweise benötigt Grimm insgesamt 20 Stunden, dabei ist das Fotografieren an sich die geringste Arbeit. "Das Bearbeiten, Formatieren, Benennen und Einstellen jedes einzelnen Bildes ist am zeitaufwendigsten". Luksch beschäftigt sich pro Tag mindestens eine Stunde mit den "Rottweiler Bildern", meist jedoch länger.

"Oftmals werden wir auch während unserer Arbeit direkt angesprochen. Es ist schön, dass sich die Leute für das interessieren, was wir tun", so Grimm. Dadurch ergebe sich beiläufig, dass Privatpersonen ihre kleinen Schätze offenbaren. "Erst vor Kurzem haben wir eine Fotografie der Rottweiler Stadtmitte um 1907 erhalten", freut sich Luksch. "Rottweiler Bürger melden sich und bieten uns ihre alten Aufnahmen an. Darüber freuen wir uns und sind auch sehr dankbar, da wir darauf eben angewiesen sind".

Rechtliche Schwierigkeiten haben sich noch nie aufgetan. "Gemäß dem Urheberrecht darf alles von öffentlichen Plätzen aus fotografiert werden, solange sich keine Personen oder besonders Privates wie beispielsweise das Autokennzeichen auf den Bildern befindet", schildern Luksch und Grimm. "Die so genannte Panoramafreiheit erleichtert uns unsere Arbeit sehr."

Für die Zukunft hoffen Luksch und Grimm auf eine breitere Basis, dass sich mehr Leute in ihre Arbeit miteinbinden wollen und noch mehr historische Bilder den Weg zu den "Rottweiler Bildern" finden.

Weitere Informationen: www.rwbilder.de