Freie Wähler in Neukirch: Teilung des Orts plagt Bewohner / Warten auf schnelles Netz

Rottweil-Neukirch. Der Aktionskreis der Freien Wähler (FWV) besuchte den Ortsteil Neukirch, um von Ortsvorsteher Walter Keller und den Ortschaftsräten zu erfahren, wo der "Schuh drückt".

In Neukirch wie auch in anderen Teilorten wurden den Teilnehmern Gebäude gezeigt, die seit Jahren leer stehen, wegen des hohen Sanierungsbedarfs vom Besitzer nicht instandgesetzt werden können und auch keine Käufer finden. Die Gebäude sind somit dem Verfall preisgegeben. Die Fraktion der Freien Wähler (FWV) wolle deshalb, so der Fraktionsvorsitzende Walter Stegmann, einen Antrag stellen, gemäß dem die Verwaltung diese Gebäude auflisten und im jeweiligen Ortskern ein Sanierungsgebiet ausweisen solle. Der Antrag liegt der Stadtverwaltung mittlerweile vor.

Außerdem müssten gleichzeitig Fördermittel beim Land beantragt werden. Diese Maßnahmen müssten in Verbindung mit den Erhebungen zum Baulückenmanagement gesehen und als Ergänzung verstanden werden. Angesprochen wurde außerdem die gefährliche Verkehrssituation, verursacht durch die Teilung des Ortes durch die B 27. Vor allem Kinder und ältere Menschen sind betroffen, da die Querung der Straße an der Ampel oft zu kritischen Situationen führe. Viele Autofahrer würden auch bei Rot nicht anhalten. Gewünscht wurde von den Ortschaftsräten, dass die Stadt hier mehr Verkehrskontrollen durchführe oder eine Blitzanlage im Ampelbereich aufstelle. Walter Stegmann versprach, diesbezüglich mit dem Leiter des Ordnungsamtes, Bernd Pfaff, zu sprechen.

Ein weiteres Anliegen Neukirchs ist die fehlende Rad- und Fußwegverbindung zum Vaihingerhof. Da die Kreisstraße sehr schmal sei und sich in einem schlechten Zustand befinde, sei hier das Radfahren sehr gefährlich, wie von verschiedenen Ortschaftsräten betont wurde. Auch für Fußgänger sei die Situation kritisch. Es könne nicht sein, dass eine Ortschaft mit zwei räumlich getrennten Siedlungen nicht entsprechend verbunden sei. Man wisse, dass es sich um eine Kreisstraße handle und der Landkreis zuständig sei, aber auch die Stadt müsse ihrer Verpflichtung den Bürgern gegenüber nachkommen.

Ein weiteres Problem ist die fehlende Breitbandversorgung. Man hoffe nun, dass sich dies bald ändere, vielleicht finanziert über Fördertöpfe aus dem Leader-Programm oder aus Töpfen des Projekts "Entwicklung ländlicher Raum". Walter Stegmann erwähnte hierzu, dass die Stadt Rottweil dem Verein "Förderung neuer Medien und Technologien im ländlichen Raum" beigetreten sei; man erhoffe sich damit eine schnellere Lösung des Problems. Auf das angebotene Funknetz würden nur wenige Einwohner zurückgreifen.

Des Weiteren sprach Ortsvorsteher Keller den Wunsch aus, dass die Fassade des Rathauses von der Stadt gerichtet werde, nachdem im Inneren des Gebäudes bestimmte handwerkliche Maßnahmen abgeschlossen seien.