Im Finale um den DRV-Pokal wollen die Cracks des RC Rottweil vor heimischer Kulisse für eine Überraschung sorgen. Foto: Rudolf

Rugby: Endspiel um DRV-Pokal in Rottweil. Team der Gastgeber möchte grandiose Saison mit Titel krönen.

Die Rugby-Fans in und um Rottweil fiebern dem Finale um den DRV-Pokal entgegen, das am Samstag, 28. Juni, um 15 Uhr auf dem Rugby-Platz in ausgetragen wird. Dieser Pokal wird der seit 1963 ausgespielt.

Nach der langen und anstrengenden Spielzeit der Saison 2013/14 treffen der RC Rottweil und der TV Heidelberg im Finale aufeinander. Für die Kurpfälzer heißt es mit der zweiten Finalteilnahme in Folge den begehrten Pokal endlich zu holen und Rottweil will überhaupt den ersten Titel in die ehemalige Reichsstadt bringen.

Turbulente Tage liegen hinter den Gastgebern: Nach dem Spiel gegen den RC Leipzig legten die verantwortlichen des RCR Einspruch gegen die Spielwertung ein und bekamen Recht. Das Halbfinalspiel (17:10 für Leipzig) wurde in einen 50:0-Sieg für Rottweil umgewertet, da die Leipziger einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt hatten.

Am Sonntag nach dem Spiel in Leipzig starb der langjährige Spieler Pierrino Tuulaki durch einen tragischen Unglücksfall. Unsägliche Trauer um diesen vorbildlichen Sportkameraden überschattete die Freude über das ergangene Urteil und das Erreichen des Finales, fühlt man sich beim RC Rottweil in der Gefühlswelt hin- und hergerissen

Final-Favorit ist der TV Heidelberg. Der Erstligist beendete die Vor- und Rückrunde um den DRV-Pokal souverän mit fast weißer Weste und kam auf 14 Siege und einem Unentschieden. Die "Schwarz-Gelben" mussten sich nach dem Durchmarsch in der 2. Bundesliga-Süd im aktuellen Wettbewerb immerhin viermal gegnerischen Mannschaften geschlagen geben – darunter auch zweimal gegen den HTV.

Der RC Rottweil hat sich mit intensiven Taktik- und Trainingseinheiten auf das Finale vorbereitet und das Selbstbewusstsein ist groß. "Ich will diesen Pokal holen – auch für unseren Pierrino Tuulaki", formulierte der Drei-Viertel-Spieler Christian Volkmann etwas nachdenklich. Entsprechend groß ist bei allen Spielern der Gastgeber die Konzentration auf dieses weitere Kräftemessen mit den Heidelbergern zum Abschluss der Saison. "Es ist nicht nur der Saisonabschluss, nicht nur das Finale, sondern für uns wäre das ein wahrer Meilenstein in der weiteren Entwicklung unserer jungen Mannschaft", verdeutlicht der jung gebliebene Oldie "Paule" Volker Frick.

Für den gastgebenden Außenseiter spricht die Beständigkeit. Zu 90 Prozent konnte die Begegnungen mit der gleichen Startformation absolviert werden und die Auswechselspieler reihen sich nahtlos in das Spielgefüge ein. "So ein Finale ist für jeden Spieler, für jeden im Verein ein hochbrisantes Spiel – ein Prestige-Duell für beide Teams. Es geht um nicht weniger als den Titel im zweitwichtigsten Wettbewerb im deutschen Rugby", sagt Gerhard Trick aus der Vorstandschaft des RCR. "Natürlich kennt man sich. Die Rivalität ist groß, aber wir wollen einfach das Spiel gewinnen", fügt Gerhard Trick an.