Neues Instrument für Ruhe-Christi-Kirche soll bis Ostern 2016 stehen / Kosten liegen bei 320 000 Euro

Von Stefanie Siegmeier

Rottweil. Seit vielen Jahren besteht der Wunsch nach einer neuen Orgel für die Ruhe-Christi-Kirche. "Jetzt ist es endlich so weit", freut sich Regionalkantor Wolfgang Weis.

Die Orgel, eine Übe-Orgel aus Rottenburg, die derzeit auf der Empore steht, sei immer ein Provisorium gewesen, und für Auge und Ohr eine Zumutung, berichtet er. Sie habe, bevor sie in die Ruhe-Christi-Kirche kam, bereits in der Kapellenkirche gestanden. "Das Instrument ist klanglich überhaupt nicht zufriedenstellend", weiß der Organist.

Aber eine neue Orgel zu beschaffen, sei immer eine schwierige Aufgabe. Und so habe es einfach etliche Jahre gebraucht, bis man nun endlich am Ziel angekommen sei. Auch einige Orgel-Fahrten habe man gemacht, um sich unterschiedliche Orgeln anzuschauen.

Die Ruhe-Christi-Kirche beim Friedhof werde vielfach genutzt. Hochzeiten, Beerdigungen, aber auch Vorabendmessen werden hier abgehalten. Eine Orgel ist deshalb unverzichtbar. Nicht ganz einfach sei es allerdings gewesen, einen Standort für das neue Instrument zu finden. Der Denkmalschutz macht hier sehr strikte Vorgaben, so Weis. Auf der Empore gebe es weder in der Höhe, noch in der Tiefe Platz, "ein ordentliches Instrument zu platzieren", merkt Weis an. So habe man sich schließlich auf den Chorraum, links vom Hochaltar geeinigt.

Für die Orgelbaufirmen war es daraufhin keine leichte Aufgabe, für diese Nische im Chorraum eine Orgel mit geringer Tiefe zu konstruieren. Doch nun habe die neue Orgel ein Gesicht, mit dem man zufrieden sein könne, so Weis. Den Auftrag für die Orgel hat die Firma Klais in Bonn erhalten. Bereits nach Weihnachten soll mit dem Einbau begonnen werden, informiert der Kantor. Ostern soll die Königin der Instrumente dann erstmals im Gottesdienst erklingen, so der Plan. "Das hochwertige Instrument bietet eine typisch süddeutsche Palette mischfähiger Klangfarben an und eignet sich als zweimanualiges Instrument hervorragend zur musikalischen Gestaltung der Liturgie, besonders auch durch nebenamtliche Organisten", sagt Weis. Mit der neuen Orgel werde ein "kammermusikalisches, verspieltes kleines Instrument, genau passend für den intimen Charakter des Raumes, und ebenso hochwertig, entstehen".

Da bereits seit der letzten Kirchenrenovierung in den 1990er Jahren an eine Orgel gedacht wurde, seien in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Spenden für das Instrument eingegangen, so dass man nun bereits auf die stolze Summe von 260 000 Euro zurückgreifen könne. 320 000 Euro kostet das Instrument. Wolfgang Weis macht keinen Hehl daraus, dass es bezüglich der neuen Orgel auch viele kritische Stimmen gebe. Er hofft aber darauf, dass diese dann angesichts des wunderbaren Klanges der Orgel verstummen werden.