Seniorenrat: Neckarstadt kann Vorbild sein

Ein dickes Lob an die Stadt Oberndorf verteilte der Vorsitzende des Kreisseniorenrats, Winfried Halusa, in der jüngsten Vorstands- und Ausschusssitzung.

Kreis Rottweil. Dass die Stadt Oberndorf in Verwaltungsgemeinschaft mit Epfendorf und Fluorn-Winzeln zum 1. Januar 2018 eine Vollzeitstelle für einen Seniorenbeauftragten schaffen wird, sieht Halusa als positives Signal hinsichtlich der Einrichtung von Kümmererstellen in den Kreiskommunen. Zunächst stellte Florian Buschle sich und die neu beim Landratsamt installierte Beratungsstelle "Alter und Technik" vor.

Buschle, examinierter Gesundheitswissenschaftler und zertifizierter Berater für altersgerechte Assistenzsysteme (AAL), erläuterte seine Aufgabenbereiche: Primär sei, für die Senioren durch technische Hilfsmittel Lebensqualität, Selbstständigkeit und Selbstbestimmung im gewohnten Wohnumfeld möglichst lange zu gewährleisten. Weiter befasse er sich damit, Technik-Problemlösungen zu entwickeln. Dafür sei er mit Betrieben und Hochschulen vernetzt.

Nicht zuletzt habe er das Ziel, dank solcher Lösungen auch einen wirtschaftlichen Effekt zu erzielen, wenn die Senioren wesentlich länger daheim bleiben könnten. Buschle erhofft sich von der Beratungsstelle auch eine Art Leuchtturmfunktion, auch für andere Landkreises.

Kurz skizzierte er Themen und Fragen, die es im Rahmen einer Beratung abzuarbeiten gelte. Er wies auf die Musterwohnung "BEATE" in der Gewerbeschule in Villingen-Schwenningen hin, in der Besucher mehr als 200 Hilfsmittel in den verschiedenen Wohnbereichen selbst ausprobieren können.

Judika Schoch, im Sozialdezernat beim Landratsamt unter anderem für den Kontakt zu den Kommunen beim Thema Seniorenarbeit zuständig, berichtete, welche Fortschritte bei der Einrichtung von "Kümmererstellen" zu vermelden sei.

Die Gemeinde Dunningen zeige starkes Interesse. Sie selbst werde jetzt im Rahmen der Haushaltsberatungen die Institution der Kümmererstellen sowie die dafür vom Kreis gewährte finanzielle Unterstützung vorstellen.

Die Bemühungen der Stadt Oberndorf seien schon einen Schritt weiter: Die Verwaltungsgemeinschaft werde einen Seniorenbeauftragten einstellen.

Interesse der Kommunen an Kümmererstelle groß

Sehr zuversichtlich zeigte sich Schoch in Bezug auf die Gemeinde Villingendorf, die großes Interesse an einer Kümmererstelle bekundet habe. Die neue Zimmerner Bürgermeisterin Carmen Merz, die Nachfolgerin von Peter Boch als Vertreterin der Kreiskommunen im beratenden Ausschuss des Kreisseniorenrats wird, sei diesbezüglich ebenfalls sehr offen.

Für Halusa ist die Einstellung eines Seniorenbeauftragten für die Verwaltungsgemeinschaft Oberndorf, Epfendorf und Fluorn-Winzeln ein "sehr positives Signal". Andere Kommunen könnten sich daran ein Beispiel nehmen.

Einstimmig beschlossen Vorstands- und Ausschussmitglieder, für die Einstellung und Bearbeitung von themenbezogenen Artikeln für den neuen Internetauftritt des Kreisseniorenrats ein Redaktionsteam zu bilden. Der neue Flyer des Kreisseniorenrats "Vorsorge für Krankheit und Todesfall" ist fertigt und soll möglichst breit gestreut werden.