Konzert: Neukircher Kapelle mit Nachwuchs und Gästen begeistert viele Zuhörer / Sängerin beeindruckt

Von Dieter Block

Die Musikkapelle Neukirch gab ihr Frühjahrskonzert in der Festhalle Zepfenhan. Bei launischem Aprilwetter draußen wartete in der Halle ein breites musikalisches Spektrum auf die zahlreichen Zuhörer – das deren Musikerherzen erwärmte.

Rottweil-Neukirch. Den Auftakt zum umfangreichen Konzertprogramm, zu dem auch die Musiker aus Wilflingen beitrugen, machte die Jugendkapelle Neukirch unter der Leitung von Kathrin Brolde. Die Jugendkapelle besteht in dieser Zusammensetzung erst seit kurzer Zeit und trat mit zwei kürzeren Vorträgen vor das Publikum.

Die jungen Musiker überzeugten mit ihren Leistungen absolut. Mit sichtlichem Stolz genossen die Jungmusiker den herzlichen Applaus der Besucher – eine Motivation für die zukünftige Musikerlaufbahn.

Der Musikverein Wilflingen feiert in diesem Jahr sein 110. Gründungsjubiläum, der Gastauftritt bei den Freunden aus Neukirch war der Auftakt für ein intensives Jahr. Unter der Leitung von Daniel Hirt wurde ein starkes Programm eingeübt, um das Publikum in Zepfenhan zu überzeugen. Moderne und klassische Blasmusik wurden geboten. Mit "Valhalla" von James L. Hosay, der nordische Mythologie in Noten umgesetzt hatte, gelang den Wilflinger Musikern ein imposanter Auftakt.

"Ross Roy" mit musikalischen Erinnerungen an die Schulzeit und "Die Schöne und das Biest" mit einer Palette von Emotionen, wurden gekonnt vorgetragen. Bei "Let Me Entertain You" ging der musikalische Stimmungsbogen von stürmisch zu ruhig bis erneut zu stürmisch. Als Schlussstück hatten sich Daniel Hirt und seine Kapelle die "Blues Brothers Revue" von Jay Bocook ausgewählt. Musik als Lebensfreude und Rhythmus pur als Spiegelbild amerikanischer Südstaatenmentalität – das muss schon in den Proben wahnsinnigen Spass gemacht haben. Der Beifall des Publikums war laut und hochverdient.

Auch Oper im Repertoire

Die Kapelle der Gastgeber unter der Leitung von Markus Welte, der seinen musikalischen Ursprung in Wilflingen hat, wollte dem keinesfalls nachstehen. Schon nach dem ersten Stück "A Chesapeake Bay Adventure" waren alle Beteiligten warm gespielt, und die Jacken wurden beiseite gelegt.

"Stockholm Waterfestival" zeugte mehr als eindrucksvoll davon, dass die kühlen Nordländer bei der Musik einen starken Kontrast brauchen. Die Neukircher Kapelle hatte an diesem Abend jedoch noch einen weiteren Trumpf im Ärmel, den Gesangsauftritt von Christina Schaumann. Diese sang in gekonnt "Ich bin ich" von Rosenstolz und wurde von der Neukircher Kapelle begleitet. Kaum zu glauben, dass diesem Konzerthöhepunkt noch ein weiterer, gleichwertiger folgte. Die Ouvertüre zu Nabucco von keinem Geringeren als Guiseppe Verdi in der Fassung von Günter Royer wurde zu Gehör gebracht. Alle Register und der ohnehin umtriebige Dirigent Markus Welte waren vollends gefordert. Schließlich gipfelte alles in einem fulminanten Finale. Die Begeisterung der Zuhörer war greifbar.

Mit der "Berliner Luft" fanden die Neukircher Musiker ihren Schlusspunkt, bei dem auch das Publikum wieder etwas mitmachen und entspannen konnte.

Zwei große Kapellen hatten sich an diesem Abend nichts geschenkt und viel Freude bereitet. Im Anschluss des musikalischen Teils fanden an diesem Abend auch denkwürdige Ehrungen statt (wir berichten noch), zu denen Neukirchs Musikervorsitzende Sandra Sauter auch Ottmar Warmbrunn, den Vorsitzenden des Kreisverbandes Rottweil-Tuttlingen, begrüßte.