Halter aus dem Kreis Rottweil besuchen Vorzeigebetrieb beim Hohenkarpfen

Von Christoph Ziechaus

Kreis Rottweil. Die Haltung von Milchziegen gewinnt im Schwarzwald an Bedeutung, betonte Stefan Kury vom Landwirtschaftsamt Rottweil beim Besuch auf dem Ziegenhof Hohenkarpfen.

Landwirtschaftsamt und die LEVs im Kreis Rottweil hatten Ziegenhalter zu einer Lehrfahrt auf den Bioland-Betrieb im Naturschutzgebiet auf dem Hohenkarpfen eingeladen. Albert Hellenthal hat mit seiner Frau Kerstin die Hofstelle mit Wohn- und Stallgebäude sowie Maschinenhalle und getrenntem Stall für Pensionspferde gepachtet.

Knapp zwölf Hektar Grünland um den Kegel des gut 900 Meter hohen Aussichtsbergs werden von den 85 Ziegen und ihrem Nachwuchs beweidet, meist nach einem ersten Schnitt bis Anfang Juni. Zusätzlich werden sieben Hektar etwas weiter entfernte Wiesen für das Winterfutter gemäht. Neben Heu und Öhmd im Stall werden die munteren Wiederkäuer vor der Laktation (Milchphase) und Weidesaison mit etwa 200 Gramm Kraftfutter in Pellets und Hafer im Melkstand gefüttert, dazu ist loses Mineralfutter frei zugänglich. Im hellen Außenklimastall mit befahrbarem Mittelgang liegen die Ziegen in Gruppen aufgeteilt auf einer dicken Strohmatte, etwas unterhalb des Stands mit dem Fressgitter.

Gemolken werden die weißen und braunen deutschen Edelziegen im erhöhten Melkstand mit acht Melkzeugen.

In der Käserei neben dem Stall wird die Milch zu Frischkäse, Camembert, Feta und dem Hartkäse Tomme verarbeitet. Käse und einige Wurstsorten werden im schönen Hofladen mit Hofcafé angeboten sowie als regionale Spezialitäten in Läden im Umkreis bis Rottweil.

Für die Ziegenhalter von besonderem Interesse war das Klauen schneiden. Aus einem erhöhten Stand wurden die Ziegen in eine nebenstehende Wanne gekippt, so dass sie auf dem Rücken lagen und alle Viere von sich streckten. Mit einer guten Baumschere kürzte der Fachmann die Spitzen stark ein und kappte überstehende Hornränder bis auf die Sohle. An den hinteren Ballen wurden nur überstehende Teile leicht geschnitten, denn die weiche Hornhaut läuft sich von alleine ab.