Wegen Bandendiebstahls müssen sich fünf Männer vor Gericht verantworten. (Symbolfoto) Foto: dpa

Zähes, mehrtägiges Verfahren bahnt sich an. Fünf Männer vor Landgericht, bei einem fließen Tränen.

Kreis Rottweil - Fünf Männer müssen sich seit Montag im Landgericht Rottweil wegen schweren Bandendiebstahls verantworten.

Laut bisherigen Ermittlungen haben fünf Männer eine überwiegend im Landkreis Tuttlingen fündig gewordene Einbrecherbande gebildet. Das Quintett scheint auf das "Knacken" von Geldspielautomaten spezialisiert gewesen zu sein, gestern war Verfahrensauftakt vor der Ersten Strafkammer im Rottweiler Landgericht.

Insgesamt erbeuteten die in Untersuchungshaft sitzenden rumänischen Staatsbürger rund 16 000 Euro Bargeld, der bei den Einbrüchen in diverse Gaststätten und Lokale hauptsächlich im Landkreis Tuttlingen entstandene Sachschaden wird auf einen ähnlichen Betrag beziffert.

Betroffen waren meist kleinere Gemeinden, die Täter im Alter von 28 bis 39 Jahre verschafften sich mit Hebelwerkzeug Zugang und beschädigten dabei Fenster und Türen. Primär hatte man es auf Spielautomaten abgesehen, in einem Fall jedoch wurde ein Zigarettenautomat aus der Halterung gerissen und vermutlich mit einer Sackkarre zum Fluchtauto geschafft. Auch Spirituosen und Kaffee wechselten bei den Einbrüchen in die Gaststätten den Besitzer, desweiteren drang man in einen Rohbau ein, entwendete Werkzeug und hinterließ einen Sachschaden von 1000 Euro.

In Rottweil bahnt sich ein zähes, mehrtägiges Verfahren an, zur Sache wollen die fünf jeweils anwaltschaftlich vertretenen und mehrheitlich in Tuttlingen gemeldeten Angeklagten nichts sagen.

Zunächst war man im Lauf dieses Jahres vierköpfig unterwegs. Ein 28-Jähriger stieß später hinzu, dem jungen Mann werden lediglich zwei Tatbestände zur Last gelegt. Schon am ersten Verhandlungstag flossen bei einem der Männer und einer Angehörigen in der Zuhörerreihe die Tränen, nach dem Wohnsitzwechsel in die Bundesrepublik scheint manch persönlicher Traum wohl schon geplatzt zu sein. Zum Verfahren sind zwei Dolmetscher und ein medizinischer Sachverständiger geladen.

Drei der Männer haben keine Berufsausbildung, ein weiterer soll deutliche Alkoholprobleme haben. Der 37-Jährige kommt aus einem Elf-Personen-Haushalt und hat acht Geschwister. Vater und Mutter sind im Ruhestand und leben im polnischen Warschau.