Bei Kaiserwetter eröffnet der KUNSTdünger Hausen die Ausstellung mit Werken von Jochen Winckler. Fotos: Alber Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Installation von Jochen Winckler auf dem Skulpturenfeld des KUNSTdüngers Hausen

Zu seiner Kunst befragt, sagt Jochen Winckler ohne Umschweife, er sei kein Künstler, auch kein Handwerker. Das sei alles viel zu hoch. Er bezeichne sich als "Arbeiter".

Rottweil. Seine Werke – von denen er zahlreiche geschaffen hat – sprechen eine andere Sprache. Davon konnten sich die Vernissage-Besucher an seiner Installation im Telefonhäuschen und an seiner Skulptur – eine der ersten am KUNSTdünger – überzeugen. Andreas Göppert begrüßte Künstler wie Gäste zur letzten Aktion des Vereins in diesem Jahr bei "Kaiserwetter" am Skulpturenfeld, und Michael Gerlich führte mit Jochen Winckler ein einführendes, launig humorvolles Gespräch. Beide Gesprächspartner eint ihre Herkunft Breslau und diese sollte Auswirkungen auf den künstlerischen Werdegang Jochen Wincklers haben. Ordnung spiele für seine Arbeit im Atelier eine grundlegende Rolle. Wickler führt dies auf seine preußische Erziehung zurück. In seiner Entwicklung komme er immer stärker zu "absoluter Einfachheit", die Ordnung in das Chaos des Lebens bringe. Fast launig zählt er Schwächen auf, die letztlich keine sind, im Gegenteil eher auf Bescheidenheit schließen lassen.

Abstraktion kennzeichnen seine beiden Stelen auf dem Skulpturenfeld. Ist es ein Paar oder ist es nur die menschliche Figuration an sich? Auch das zerbrechlich filigran gestaltete Textbild im Häuschen vermittelt auf engstem Raum "geheimnisvolle Lebensweisheiten", von denen der Künstler einige seinem Publikum nicht ohne leise Ironie preisgab. Natürlich spielten Frauen eine Rolle, symbolhaft als "Hommage an das Weibliche", aber seine Skulpturen würden immer abstrakter – als eine Sehnsucht, nur noch in Umrissen zu arbeiten.

Wichtig – und das wurde im Gespräch mit Michael Gerlich deutlich herausgeholt – werde für ihn das Loslassen von jeglichem Schnörkel, die absolute Einfachheit. Das spiegele sich auch in den verwendeten Materialien wider: Zeitungspapier, Tempotaschentücher, reduzierte Farbigkeit: Schwarz-Weiß und Erdfarben. Und die "Hand"? Welche Rolle spielten diese larvenartigen symmetrischen Gesichter, insistierte sein Gesprächspartner? Dies seien Symbole, Zeichen des Lebendigen, die er mit seiner "Arbeiter"-Hand erstelle, und die es in seiner Kunst zu entschlüsseln gelte. Aber mehr wolle er jetzt nicht preisgeben, bedankte sich Jochen Winckler bei den Besuchern und beim Verein, der ihm die Plattform gegeben habe.