Elektromotoren wie die von Bosch können sowohl in Hybridantrieben als auch in Elektrofahrzeugen eingesetzt werden. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Branchentrends im Maschinenbau und der Automobilzulieferung beleuchtet

Kreis Rottweil. Rund 100 Teilnehmer aus Betrieben der Branchen Maschinenbau und Automobilzulieferung informierten sich in der Kreissparkasse Rottweil über technologische Zukunftstrends und die Entwicklung der weltweiten Absatzmärkte.

Roland Eckhardt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse, sprach die Tendenzen zur Globalisierung von Absatz und Produktion an. Matthias Pohl, Experte der Landesbank Baden-Württemberg für den Automobilbau, griff dies auf und ging auf die Pläne der großen Autohersteller ein, Produktionskapazitäten in aufstrebenden Märkten auszubauen.

Neben den negativen Folgen für die Zulieferindustrie in Deutschland erläuterte er aber auch die Chancen, von technischen Veränderungen zu profitieren. Konzepte im Automobilbau, wie der modulare Querbaukasten des VW-Konzerns, auf dem so unterschiedliche Modelle wie Polo, Golf, Passat, A1, A3, Fabia und Leon basieren, reduzierten die Anzahl der Bauteile und Zulieferer.

Sie erhöhten aber zugleich den Absatz der technologisch gut aufgestellten Unternehmen. Auch das Thema "Alternative Antriebe" erläuterte Pohl. Detailliert beschrieb er die Unterschiede von optimierten Verbrennungsmotorkonzepten wie Micro- und Mildhybrid, den Elektrofahrzeugen mit und ohne Reichweitenverlängerer durch einen drehzahloptimierten Verbrennungsmotor und deren Zwischenstufe, den Full-Hybrid.

Thomas Rieger, Experte der Landesbank für den Maschinenbau, berichtete von einer weltweit steigenden Nachfrage in dieser Branche, wobei er einen leichten Anstieg des Weltmarktanteils bei den asiatischen Märkten sieht, die stärkste Zunahme aber in Nordamerika erwartet.

Europas Absatzmärkte würden sich nach Expertenmeinung eher unterdurchschnittlich entwickeln. Rieger verwies auf die Automobilabhängigkeit des Maschinenbaus und die zukünftigen Investitionsstandorte dieses Industriezweigs. Um der aufkommenden Konkurrenz bei Standardmaschinen aus Fernost entgegenzuwirken, empfahl er den heimischen Unternehmen, bei Standardmaschinen auf Baukastensysteme zu setzen. Im Projektgeschäft sieht er die Zukunft in flexibel miteinander verketteten Maschinen, im schwierigen Geschäft des Sondermaschinenbaus in kreativen, kundenspezifisch gestalteten Einzellösungen.