Altbundeskanzler Helmut Kohl. Foto: dpa

Altbundeskanzler hielt am 17. September 1969 Wahlkampfrede im Gemeindehaus. Leser erinnert sich.

Rottweil - Helmut Kohl soll nie in Rottweil gewesen sein? Stimmt nicht, sagt Schwarzwälder-Bote-Leser Hugo Siefert.

Er muss es wissen. Siefert hat Kohl live erlebt, damals, vor beinahe 50 Jahren. Es war der 17. September 1969, Siefert unterrichtete am Droste-Hülshoff-Gymnasium Rottweil. Helmut Kohl, damals gerade Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz geworden, hielt im Gemeindehaus in Rottweil für die CDU eine Wahlkampfrede.

Vier Tage zuvor war Klaus von Dohnanyi im Gasthaus Lamm auf Stimmenfang für die SPD. Im Herbst fand die Bundestagswahl statt. Willy Brandt wurde danach Bundeskanzler. Siefert weiß es deshalb noch so genau, weil er über wichtige, indes eher kulturelle Termine und Veranstaltungen, die er besuchte, genau Buch führte. Er machte sich Notizen in den roten Büchern, in denen Lehrer früher allerhand festhielten.

Es war nicht die einzige Politprominenz, die in den 60er-Jahren in Rottweil Halt machte. Im September 1965 waren Adenauer und Kurt Georg Kiesinger, beide waren einmal Bundeskanzler, zu Wahlkampfzwecken in der ältesten Stadt in Rottweil. Auch das hat Siefert schriftlich festgehalten. Soll also niemand mehr behaupten, Kohl habe es nie bis nach Rottweil geschafft. Ob das indes für eine Namensgebung reicht?