Einen klaren Regierungsauftrag wünscht sich Volker Kauder bei der Bundestagswahl am Sonntag. Foto: King Foto: Schwarzwälder-Bote

Wahlkampf: Zu Gast bei Senioren-Union

Rottweil. Zu Beginn seiner Rede beim Schwarzwurst-Essen der Senioren-Union im Vereinsheim der Gartenfreunde in Rottweil nahm der Bundestagskandidat Volker Kauder die von SWR-Redakteur Sven Herkrath gestellte Frage auf: "Warum machen Sie dann überhaupt noch Wahlkampf?" – angesichts der doch stabilen Umfragewerte zugunsten der Union. "Die jetzige fragile Situation kann uns noch gar nicht zufrieden stellen", stellte Kauder fest, der seit 1990 dem Bundestag angehört und seit zwölf Jahren Fraktionsvorsitzender in Berlin ist.

Warum er nun stabile Verhältnisse mit einem klaren Regierungsauftrag für notwendig hält, das wurde in den nachfolgenden knapp zwei Stunden deutlich. Ob es darum geht, dafür zu sorgen, dass die Talstadtumfahrung Schramberg endlich die weiteren Hürden nimmt und in der nächsten Legislaturperiode das Planfeststellungsverfahren auf den Weg gebracht werden kann, oder dass die "oftmals so zähen Bemühungen" um den Ausbau der Gäubahn zu einem guten Ende kommen können: Volker Kauder will dafür sorgen, dass diese Projekte für seinen Wahlkreis verwirklicht werden. "Das Geld ist da," sagte er, doch Hindernisse und Hürden, angesichts unterschiedlicher Zuständigkeiten ("Ich werde nochmals mal mit dem Landesverkehrsminister oder auch mit dem Ministerpräsidenten sprechen müssen") oder auch von Widerständen etwa von Anliegern, müssten überwunden werden. Doch Kauder ist optimistisch: "Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen." Und wie bei der ebenfalls ins Gespräch gebrachten Entlastung von Neukirch ist es für den Unionspolitiker unerlässlich, dass "es klar sein muss, was die Kommunen wollen".

Auf die Frage, ob er die Nachfolge von Norbert Lammert als Bundestagspräsident antreten wolle, antwortete Kauder mit einem klaren Nein. "Ich war immer ein Politiker, der an der Rampe steht. Und genau das will ich auch bleiben."