In praktischen Übungen, hier zum Thema Deeskalationstraining, wird das zuvor Erlernte in der Praxis ausprobiert. Foto: Flegr Foto: Schwarzwälder-Bote

Kurs: Tipps für Leiter aus dem Kreis

Einen Jugendtreff selbst zu organisieren und zu leiten kann viel Spaß machen, bedeutet aber auch viel Verantwortung. Damit dabei alles glatt läuft, bildet die Stadtjugendpflege Oberndorf Jugendreferenten für selbstorganisierte Treffs aus.

Kreis Rottweil. Selbstorganisation ist eines der Prinzipien der Jugendarbeit. Jenseits von Familie, Schule und Ausbildung können junge Menschen hier lernen, ihre eigenen Interessen selbst in die Hand zu nehmen und Angebote nach ihren Wünschen selbst auf die Beine zu stellen. Besonders stark zum Ausdruck kommt dies in selbstverwalteten Jugendtreffs, deren Leitung laut Mitteilung viel Spaß machen kann, aber auch große Verantwortung bedeutet. Zur Vorbereitung auf dieses Ehrenamt bietet die Stadtjugendpflege Oberndorf seit einigen Jahren den eintägigen Workshop "Selbstorganisation offener Jugendtreffs" an. Er richtet sich an Jugendliche, die in selbstverwalteten Jugendtreffs – einem Bauwagen, einer clubähnlichen Clique oder ähnlichen Einrichtungen – engagiert sind und dort leitende Funktionen übernehmen wollen. In theoretischen Kurzreferaten, mehr noch aber in praktischen Übungen und Spielen, erfahren die Jugendlichen alles Notwendige, damit in ihrem Jugendclub alles glatt läuft.

Kritische Situationen üben

Kürzlich wurden 15 angehende Jugendtreff-Leiter aus Sulz, Holzhausen, Hopfau, Lindenhof und Lackendorf im Jugendhaus Sulz ausgebildet. Das umfassende Programm umfasste unter anderem Themen wie Organisationsstruktur, Hausordnung, Finanzen, Jugendschutz, Aufsichtspflicht, Schutzauftrag, Versicherungen und Eventplanung. Auch das Verhalten in kritischen Situationen wurde geübt. Neben Heidi Kuhring von der Stadtjugendpflege Oberndorf, konnten auch Aída Serrano vom Jugendreferat Dunningen-Eschbronn und Kreisjugendreferent Konrad Flegr ihr umfangreiches Wissen an die Jugendlichen weitergeben.

Konrad Flegr ist außerdem einer der Trainer, die im Kreis Rottweil mit dem neuen "Glücksspielkoffer" Jugendliche in Workshops auf die Gefahren des Glücksspiels (siehe Info) aufmerksam machen.

Seit Kurzem ist im Landkreis Rottweil ein so genannter "Glücksspielkoffer" verfügbar. In ihm ist alles vorhanden, damit sich Jugendliche ab 16 Jahren kritisch mit dem Thema Glücksspiel beschäftigen können. Herausgegeben wird er vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. Der Koffer kann mit fachkundiger Betreuung für Workshops in Schulen oder in der Jugendarbeit gebucht werden.

Die verkürzte Version des Workshops dauert drei Schulstunden. An vier Spielstationen können die Jugendlichen Glücksspielarten wie im richtigen Leben ausprobieren. Der Spaß kommt dabei nicht zu kurz – der ernste Hintergrund aber auch nicht. Die längere Version umfasst elf Spielstationen und füllt zeitlich einen ganzen Tag. Gemeinsam ist beiden Versionen, dass die Jugendlichen während des Spielerlebnisses durch jugendgerechte Informationen über die möglichen Gefahren aufgeklärt werden und sich gemeinsam austauschen können.

Als Trainer stehen zur Verfügung: Stefanie Jendrysik (Schulsozialarbeit Nell-Breuning-Schule), Daniel Peter (Kreisgesundheitsamt), Herbert Stemmler und David Schöller (KiJu Rottweil), Jörg Hügel (Suchtberatungsstelle) und Konrad Flegr (Kreisjugendreferent).

Der Koffer wird kostenlos zur Verfügung gestellt und kann im Kinder- und Jugendreferat (KiJu) der Stadt Rottweil in der Neutorstraße 6, unter Telefon 0741/49 43 54 oder per E-Mail herbert.stemmler@rottweil.de gebucht werden.