Die DHG-Schüler informieren sich über Verbrechen während der NS-Diktatur. Foto: DHG Foto: Schwarzwälder-Bote

Exkursion: DHG-Schüler im KZ Natzweiler

Rottweil. Würde hier nicht das Konzentrationslager stehen und wüsste man nicht, was für schreckliche Dinge an diesem Ort in der Vergangenheit passiert sind, dann könnte sich hier ein Feriendorf befinden. Dieser Gedanke geht wohl einigen der Schülerinnen und Schülern der Klassen 9a und 9b sowie den vier begleitenden Lehrerinnen und Lehrern des Droste-Hülshoff-Gymnasiums durch den Kopf, als sie am Konzentrationslager Natzweiler-Struthof ankommen.

Obwohl es neblig und kalt ist, ist die Landschaft beinahe idyllisch, was es noch schwieriger macht, sich vorzustellen, was hier in der Zeit des Nationalsozialismus passiert ist. Der Weg hinunter zur Gaskammer ist steinig. Beim Betreten der Gaskammer wird es still, man kann die beklemmende Atmosphäre spüren. 22 000 Deportierte sind im KZ Natzweiler gestorben.

Wieder am Eingang angekommen, können sich die Schüler in Kleingruppen aufteilen und das Gelände erkunden. In dem Museum, das sich in einer früheren Baracke der Häftlinge befindet, ist die Geschichte des Konzentrationslagers mit Schriftstücken, Bildern und Texten auf Französisch dargestellt. Auf dem Platz daneben steht der Galgen, an dem einige Verurteilte hingerichtet wurden. Die Erkundung des terrassenförmig angelegten Lagers führt nach unten zum Gefängnisbau und zum Krankenbau. In letzterem wurden medizinische Experimente an den Häftlingen vorgenommen, die diese in den meisten Fällen nicht überlebten. Im Krankenbau befindet sich ein Verbrennungsofen. Besonders eindrücklich ist, dass die Schüler in den Originalgebäuden stehen. Die Schüler gehen zum Abschluss in das neue Museum, wo es sowohl eine Ausstellung zum Thema Rassismus, als auch einen Film über das Konzentrationslager gibt.  Die Autorin Milena Cordes besucht die Klasse 9a am DHG in Rottweil