Die Rottweiler Münstersängerknaben erkunden bei ihrer Konzertreise Brüssel. Foto: Münstersängerknaben Foto: Schwarzwälder-Bote

Reise: Münstersängerknaben geben in Brüssel Konzert und besichtigen die Europa-Hauptstadt

33 Knaben und Männer der Münstersängerknaben haben kurzzeitig ihre Heimat verlassen und fuhren nach Brüssel. Mit Vorräten für eine Woche, guter Laune und großer Motivation im Gepäck.

Rottweil. Pünktlich um 15 Uhr in der europäischen Hauptstadt angekommen, begann sogleich das laut Mitteilung sehr dichte Kulturprogramm, das der Chorvorstand für seine Sänger auf die Beine gestellt hatte. Mit einem Rundgang durch die Innenstadt Brüssels, der von zwei motivierten Stadtführern ansprechend präsentiert wurde, und einer abendlichen Chorprobe im Hotel setzte dieser erste Tag den Trend für die folgende Woche. Am Dienstag unternahmen die Sänger eine Rundfahrt durch die Stadt. Das Atomium und die Panoramaausstellung von Waterloo, die direkt im Anschluss besichtigt wurden und von denen die Letztere gerade die Jüngeren durch ihre multimediale Präsentation beeindruckte, brachten den Münstersängerknaben die belgische Geschichte näher.

Am Mittwoch stand der Besuch des Nato-Hauptquartiers Shape (Supreme Headquarters Allied Powers Europe) in Casteau bei Mons an. Dort klärte Oberstleutnant Richter die Gruppe in einem Vortrag über Shape sowie die Struktur und Funktion der Nato auf.

Thematisch blieb der Tag weiterhin im politischen Bereich und setzte sich mit dem Besuch des "Parlamentariums" fort. In der Ausstellung erfuhren Rottweiler Besucher etwas über Organisation und Geschichte der Europäischen Union. Den Abschluss des Tages stellte eine weitere abendliche Chorprobe im Hotel dar.

Am vorletzten Tag der Reise, dem Donnerstag, fand dann ein Auftritt statt: In der Basilika Sacre Coeur wirkten die Sängerknaben bei der Gestaltung der Morgenmesse, die überraschend gut besucht war, mit. Die Bestuhlung des Kirchenschiffs sorgte durch die frappierende Ähnlichkeit mit der des heimischen Chorsaals für ein Gefühl der Vertrautheit unter den Sängern, heißt es weiter.

Im Anschluss erfolgte eine kurze Führung durch die im Art-déco-Stil errichtete Basilika, deren in 53 Metern Höhe gelegene Aussichtsplattform einen wunderschönen Blick über die Europa-Hauptstadt bot. Nach einer kurzen Mittagspause stand der Besuch des Brüsseler Instrumentenmuseums an. Dieses bot die Möglichkeit, sowohl neue als auch alte, bekannte und eher obskure Musikinstrumente klanglich zu erleben.

Ihren Höhepunkt erreichte die Reise am letzten Tag: der Besuch des Europäischen Parlaments und ein Treffen mit dem Europaabgeordneten Andreas Schwab, der – wenn auch kurz – den Münstersängerknaben gute Eindrücke aus dem politischen Alltag der Politiker ermöglichte. Nach fünf kurzweilligen Tagen fand die Konzertreise der Münstersängerknaben ihr Ende. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge traten sie am Freitagnachmittag die Rückfahrt an.