Am 1. April tritt Pfarrerin Annegret Künstel ihre neue Stelle in Rottweil an. Foto: Schwarzwälder-Bote

Wahl: Die evangelische Pfarrerin Annegret Künstel tritt ihren Dient im Bezirk Nord am 1. April an

"Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe. Vor allem die Ökumene finde ich in Rottweil total spannend", schwärmt Annegret Künstel.

Rottweil. Die 36-Jährige wurde vom Besetzungsgremium der evangelischen Kirchengemeinde zur neuen Pfarrerin für den Bezirk Nord gewählt. Rottweil ist der gebürtigen Schwenningerin bestens vertraut, wie sie erzählt. Derzeit arbeitet sie noch als Repetentin am evangelischen Stift in Tübingen. "Doch die Stelle ist befristet und da habe ich mich mal umgeschaut", so Künstel.

Die Auswahl ist groß. Mehr als 60 freie Pfarrstellen gibt es derzeit in der württembergischen Landeskirche. Aber Künstels Wahl fiel auf Rottweil. "Ich habe die Ausschreibung gelesen und fand das Aufgabenfeld sofort spannend", erzählt sie. Die Ökumene, das Team, die Stadt – es müsse ja ganz vieles passen. Und in Rottweil hat es auf Anhieb gepasst.

Bereits zur Schulzeit habe sie den Wunsch gehabt, Theologie zu studieren. In ihrer Jugend war sie selbst aktiv in der Kinder- und Jugendarbeit in ihrer Gemeinde. "Und meine Pfarrer haben mich ebenfalls sehr bestärkt", sagt sie. Und auch hier gibt es eine Verbindung zu Rottweil, denn das Pfarrerehepaar ihrer Heimatgemeinde, Brigitte und Andreas Güntter, waren vor vielen Jahren in Rottweil und Zimmern tätig. Sie absolvierten ihr Vikariat hier und dürften vielen noch in Erinnerung sein.

Nach dem Abitur leistete Annegret Künstel zunächst ein Soziales Jahr im Elsass und besuchte dann das Sprachenkolleg in Stuttgart, um Hebräisch und Griechisch zu lernen, was für das Theologiestudium Voraussetzung ist. Im Anschluss begann sie ihr Studium in Tübingen. Nach der Zwischenprüfung wechselte sie an die Humboldt-Uni Berlin. Wenig später nahm sie an einem Austauschprogramm mit Südafrika teil, wo sie ihren Master gemacht hat. "Diese Zeit war sehr spannend und prägend, da es dort ganz andere gesellschaftliche Fragestellungen gibt als bei uns", erzählt sie. In dieser Zeit habe sie auch ein Gemeindepraktikum in einer deutschen Gemeinde absolviert.

Nach einem weiteren Jahr Berlin und Examensvorbereitungen stand das Vikariat auf dem Programm. Dies absolvierte sie in Freiberg am Neckar. "Da habe ich Gemeindearbeit richtig kennen gelernt". Im Anschluss arbeitete sie zwei Jahre lang am Sindelfinger Krankenhaus als Krankenhauspfarrerin und absolvierte zudem eine klinische Seelsorgeausbildung. Nach dieser Zeit wechselte sie als Repetentin ans evangelische Stift, wo sie aktuell tätig ist.

Am 1. April tritt sie die Stelle in Rottweil an. Investitur ist am 2. April, ab 9.30 Uhr in der Predigerkirche. "Und im März werde ich dann vermutlich umziehen", plant sie.