Fußball Coach hadert mit Chancenausbeute

Von Holger Rohde

Die 0:2-Niederlage des FV 08 Rottweil beim FC Rottenburg beschreibt Trainer Tim Hüfner kurz und knapp: "Da war deutlich mehr für uns drin." Die Sensation wäre realisierbar gewesen. Der Coach der Neckarstädter hatte wahrlich recht.

0:2 verloren, jedoch spielerisch besser und mit klaren Möglichkeiten. "Wenn man diese nicht nutzt und keine Tore erzielt, kann man eben nicht gewinnen", klang aus seinen Analyse-Worten eine dezente Mischung aus Enttäuschung und Verärgerung. Gleichermaßen zeigte sich, warum Aufsteiger FC Rottenburg auf dem zweiten Platz steht, neun Spiele in Folge ungeschlagen ist und in diesem Zeitraum lediglich drei Gegentreffer kassierte. In puncto Abgezocktheit und Cleverness war der Gastgeber den Rottweilern einen Tick voraus.

Allerdings hatten die Gäste kurzfristige Ausfälle zu verkraften. Tim Hüfner musste am vergangenen seine Gedankenspiele über die Taktik und Aufstellung gleich mehrmals über den Haufen werfen. "Am Morgen meldete sich Benjamin Elter krank", saß aber zumindest auf der Bank. Beim Warmmachen dann die nächste Hiobsbotschaft: Torhüter Kevin Grepo verletzte sich an der Hand, Tobias Kohl stand somit nach einigen Wochen wieder zwischen den Pfosten. "Eric Heß plagten Wadenprobleme, deswegen konnte auch er nicht auflaufen", hatte Trainer Hüfner somit ein schmales Aufgebot.

"Eigentlich war es eine Notelf. Wie es jedoch so oft kommt: Diese Mannschaft hat ihre Sache sehr gut gemacht und eines der besten Saisonspiele abgeliefert", lobte er den Auftritt. Vergebener Elfmeter: Im bisherigen Saisonverlauf und in der Vergangenheit hatte der FV08 mit Routinier Sascha Mauch oder Aleksandar Novakovic zwei sichere Elfmeterschützen. In Rottenburg traf in der 36. Minute Dimitri Stroh zum ominösen Punkt an – und vergab die Riesenchance zum 1:1.

Für Hüfner ein Knackpunkt des Spiels. "Der Ball war schwach geschossen. Wenn uns da das 1:1 gelingt, sieht es wieder ganz anders aus", war dies der Anfang vom Manko in der Chancenverwertung. "Leider ein altes Muster, wie schon so oft in der Runde, das uns letztlich in Rottenburg eine Überraschung gekostet hat."

Somit bleibt der Abstand zum rettenden Ufer weiter bestehen. Zwei Punkte sind es zum BSV 07 Schwenningen, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz steht, was sich aber noch ändern kann, wenn es in der Verbandsliga neben dem FC Gärtringen auch den SV Böblingen erwischen sollte. Zumindest derzeit sieht es so aus, dass sich der VfL Nagold aus dem Sumpf ziehen kann, der "Supergau" für die Landesliga 3 ausbleiben wird.

Drei Zähler liegt die TuS Metzingen vor dem FV Rottweil – der nächste Gegner am kommenden Samstag. Da kommt diesem Heimspiel eine besondere Bedeutung zu.