Das Haus Waldtorstraße 12: Der Eigentümer will es jetzt doch erhalten. Foto: Nädele Foto: Schwarzwälder-Bote

Kontroverse: Landesamt bewertet Bedeutung des Gebäudes neu / Abbruchpläne vom Tisch

Von Patrick Nädele

Rottweil. Ein Abriss des Hauses Waldtorstraße 12 oberhalb des Schwarzen Tors scheint vom Tisch zu sein. Wie Bürgermeister Christian Ruf unserer Zeitung sagte, habe der Eigentümer von seinen Abbruchplänen – zwischenzeitlich lag ein entsprechender Antrag vor – Abstand genommen und habe "eine grobe Konzeption im Auge, wie das Haus genutzt werden könnte".

Das Landesamt für Denkmalpflege hat das Gebäude mittlerweile auf Bitte der Stadtverwaltung nochmals unter die Lupe genommen. Zwar liege das Ergebnis im Rathaus schriftlich noch nicht vor, doch Ruf weiß aus Gesprächen mit der Behörde, dass die Waldtorstraße 12 jetzt wohl doch unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre war das Ergebnis noch anders ausgefallen.

Anfang Februar war bekannt geworden, dass Teile des Hauses durch einen Wasserrohrbruch unterspült worden waren und die Statik dabei stark gelitten hat. Entsprechende Sicherungsmaßnahmen wegen drohender Einsturzgefahr wurden eingeleitet. Es hieß, das Gebäude, das der Eigentümer gerade begonnen hatte umzubauen, sei wohl nicht mehr zu retten. Der Einspruch des Bauforschers Stefan King trat darauf eine öffentliche Debatte über die Bedeutung des Hauses los, vom dem King vermutet, dass es ursprünglich das Haus der Armbrustschützen war. Unstrittig jedenfalls ist, dass es von 1569 stammt.

King ist mit seiner Meinung, dass die Waldtorstraße 12 auf jeden Fall erhaltenswert ist, nicht allein. Bürgermeister Ruf berichtet, dass sich Interessenten gemeldet haben, die bereit wären, das Grundstück und das Gebäude zu kaufen, um es zu erhalten.

Die Stadtverwaltung begrüßt diese Entwicklung und den Erhalt des Hauses. "Das Gebäude hat dort prägende Struktur", sagte auch Oberbürgermeister Ralf Broß.